Bezahlbare Mieten und Nachhaltigkeit stehen im Vordergrund beim größten Neubauvorhaben der ProPotsdam, das zurzeit am ehemaligen Tramdepot in der Heinrich-Mann-Allee entsteht
Auf dem ehemaligen Tramdepot in der Heinrich-Mann-Allee wachsen zurzeit 341 Wohnungen im sozialen, aber auch nachhaltigen Wohnungsbau in die Höhe. Zum Richtfest am Dienstag kam neben Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) auch Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU), denn bezahlbarer Wohnraum, gepaart mit sozialer Infrastruktur, umweltgerechten Mobilitätsangeboten und einem zukunftsweisenden Energiekonzept, sollen den
Charakter des neuen Quartiers einmal prägen. Das interessiert auch das Land, denn es fördert das derzeit größte Neubauvorhaben der städtischen Pro Potsdam.
„Der Wohnungsmarkt ist in Potsdam angespannt. Hier gilt es, durch soziale Wohnraumförderung und eine Erhöhung des Wohnungsangebotes auch unter Einbeziehung eines Anteils von freifinanzierten Wohnungen gegenzusteuern. Auf diese Weise entstehen gut durchmischte Quartiere, in denen Menschen mit unterschiedlichen Einkommens- und Vermögensverhältnissen zusammenleben. Das ist eines unserer wichtigen Ziele in der Stadtentwicklungspolitik“, betonte Minister Beermann. Die ProPotsdam bezeichnete er als verlässliche Partnerin im sozialen Wohnungsbau für die Landeshauptstadt. Für die Entwicklung des Quartiers hat das Land ein Wohnungsbaudarlehen über 19,6 Millionen Euro und einen Zuschuss in Höhe von drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Oberbürgermeister Mike Schubert sieht in dem Bauvorhaben in der Heinrich-Mann-Allee ein Vorzeigeprojekt in Sachen sozialverträgliche Mieten und nachhaltige Mobilität. Zum einen entstehe dringend benötigter, preisgünstiger Wohnraum, zum anderen werde mit dem neuen Quartier ein wichtiger Meilenstein für die Klimaschutzziele der Stadt gesetzt, sagte Schubert.
Für die ProPotsdam ist das Projekt im Rahmen ihres Neubauprogramms einmalig. „Es ist nicht nur das größte unserer aktuellen Bauvorhaben, mit der Heinrich-Mann-Allee bauen wir ein nachhaltiges Quartier in zentrumsnaher Lage, das den künftigen Bedürfnissen der Menschen in der Stadt gerecht wird“, betonte ProPotsdam-Geschäftsführer Bert Nicke. Klima- und Umweltschutzthemen seien mehr denn je in aller Munde.
An der Heinrich-Mann-Allee entstehen auf insgesamt 21.380 Quadratmetern 13 vollunterkellerte Häuser und eine Tiefgarage. Mithilfe von Landesfördermitteln sind 257 der insgesamt 341 Wohnungen für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen vorgesehen. Wer Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein hat, wird hier für 5,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt mieten können, für WBSplus-Berechtigte liegt die Quadratmetermiete kalt bei sieben Euro. 21 Wohnungen sind zudem rollstuhlgerecht ausgestattet.
Die Dächer der Häuser werden begrünt und mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Jede Wohneinheit erhält zudem drei Fahrradstellplätze. Stellplätze für private Pkw werden hingegen entsprechend der Potsdamer Parkplatzsatzung reduziert. Vergrößerte Aufzüge sollen einen einfachen Fahrrad- und E-Roller-Transport ermöglichen und mit der Vorrüstung für 20 E-Lade-Säulen geht man einen Schritt in Richtung CO2-Neutralität.
Die Gesamtkosten für das Neubauvorhaben belaufen sich auf fast 80 Millionen Euro. Davon werden rund 41 Millionen Euro über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert. Der Eigenanteil der ProPotsdam beträgt fast 16 Millionen Euro, weitere rund 20 Millionen Euro werden als Förderdarlehen durch das Land bereitgestellt und drei Millionen Euro gibt es als Baukostenzuschuss ebenfalls vom Land. 2023 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.