Der Vogel braucht Land zum Leben
Eine Wanderausstellung zum Rotmilan (Milvus milvus), entwickelt von der Deutschen Wildtier Stiftung, macht vom 2. bis 29. März Station im Infopunkt des Naturparks Dahme-Heideseen in der Arnold-Breithor-Straße 8.
Die Ausstellung findet zeitgleich mit der Rückkehr der Rotmilane aus ihren Winterquartieren nach Brandenburg statt. Neben der Zugroute eines Rotmilans in sein Winterquartier und zurück werden unter anderem auch die Gefahren dargestellt, die dem Greifvogel auf seinem Weg begegnen. Insgesamt besteht die Ausstellung aus vier Modulen, die jeweils ein Thema betrachten. Die auffälligen 3D-Objekte sind handgefertigt und lassen die Ausstellung sehr lebendig wirken.
Das erste Modul liefert Daten und Fakten über die Art sowie wissenswerte Informationen über Biologie und Verbreitung. Der Rotmilan ist durch seine markante Silhouette, seinem rostroten Gefieder und dem gegabelten Schwanz eine echte Erscheinung am Himmel, welche aber nur ein kleines Verbreitungsgebiet hat. Rotmilane leben ausschließlich in Europa, mehr als die Hälfte aller Milane ist in Deutschland zu Hause. In Brandenburg sorgen etwa 1.900 Paare für Nachwuchs. Das ist mehr als ein Zehntel des deutschlandweiten Bestands und damit ein erheblicher Anteil der Art. Somit trägt das Land Brandenburg besondere Verantwortung für diesen charakteristischen Greifvogel.
In weiteren Modulen wird der Lebensraum des Rotmilans vorgestellt. Die Betrachter können mit ihm virtuell über die Felder fliegen, in denen sich seine Beutetiere verstecken, und erfahren, was die Landwirtschaft und Windräder mit dem Rotmilan zu tun haben.
Zu erfahren ist auch vieles über die Bedrohungen, die dazu geführt haben, dass die Zahl der Rotmilan-Brutpaare in der Nordostdeutschen Tiefebene seit den 1990er-Jahren um etwa ein Drittel abgenommen hat. Was sich ändern muss, damit die Rotmilan-Population in Deutschland und in Brandenburg weiterhin stabil bleibt, wird ebenfalls in der Ausstellung vorgestellt.
Im Infopunkt des Naturparks in Prieros kann die Ausstellung noch bis 29. März werktags von 8.30 bis 16.30 Uhr oder nach Vereinbarung besichtigt werden.
Hintergrund
Der Naturpark Dahme-Heideseen gehört neben zehn weiteren Naturparks, einem Nationalpark und drei Biosphärenreservaten zu den 15 Brandenburger Naturlandschaften. Hier arbeiten die Ranger der Naturwacht Brandenburg als Mittler zwischen Mensch und Natur. Sie erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln und zur Qualität von Gewässern. Zudem setzen sie zahlreiche Naturschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg. Die Ranger in Brandenburg sind wichtige Ansprechpersonen für Anwohner und den Naturtourismus. Im Rahmen ihrer Arbeit mit Kinder- und Jugendgruppen, den Junior-Rangern, weckt die Naturwacht Interesse für Natur- und Umweltschutz bei der jungen Generation. Mehr als 300 Freiwillige unterstützen Brandenburgs Ranger bei ihren Aufgaben.