Potsdams Innenstadt soll in den nächsten Jahren umgestaltet werden. Damit verschwinden hunderte Parkplätze.
Rund 500 Parkplätze sollen in Potsdams Innenstadt wegfallen. Das ist einer der Punkte im Konzept zur Umgestaltung der Innenstadt zwischen Hegelallee, Charlottenstraße, Schopenhauer- und Hebbelstraße, das am Montag vorgestellt worden ist. Die vorhandenen Parkplätze im Bereich sollen künftig vor allem für Anwohner zur Verfügung stehen. Reine Gebührenparkplätze soll es gar nicht mehr geben. Dadurch soll der Parksuchverkehr in der Innenstadt reduziert werden, erklärte Potsdams Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt. Der gewonnene Platz auf den bisherigen Parkstreifen soll für mehr Verkehrssicherheit für Radfahrer, Sitzmöglichkeiten für Fußgänger und flexibel gestaltbare Freiräume genutzt werden. Es sind nicht die einzigen empfohlenen Schritte. Gehwege, die bislang etwa für Außengastronomie oder Werbeaufsteller genutzt werden, sollen in dem Zug freigeräumt werden. Die Charlottenstraße soll beidseitig Radschutzstreifen erhalten. Zudem sieht das Konzept die Einrichtung von Lieferzonen vor. Wo sich diese konkret befinden werden, ist im Konzept aber noch nicht näher definiert.
Auch das Tempolimit soll in einigen Bereichen angepasst werden. So ist beispielsweise für die Linden- und die Dortustraße sowie die Gutenbergstraße zwischen Linden- und Friedrich-Ebert-Straße die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs vorgesehen. Die Mittelstraße soll zwischen Friedrich-Ebert- und Benkertstraße sogar zur Fußgängerzone werden.
Vorgestellt wurde der Entwurf am Montag im Treffpunkt Freizeit. In der kommenden Woche werden sich die Stadtverordneten mit dem Thema befassen. Denn die vollständige Umsetzung des Konzepts, für dessen Erstellung auch Anwohner sowie Kinder und Jugendliche befragt wurden, würde mehrere Millionen Euro kosten, wie am Montag berichtet wurde. 1,29 Millionen Euro kostet allein die geplante Umnutzung einzelner Straßenabschnitte. Für den langfristigen Umbau der Straßen, der etwa den Einbau von ebenerem Pflaster und abgesenkten Borde beinhaltet, werden laut aktuellen Preisen noch einmal rund vier Millionen Euro veranschlagt.
Bedenken gab es bei der Vorstellung unter anderem hinsichtlich der Anwohnerparkplätze. Einige Anwohner befürchten, dass es durch die Umnutzung der Straßen künftig noch schwieriger werden könnte, freie Parkplätze zu finden. Angeregt wurde bei der Vorstellung aber auch, die bisherigen drei Parkzonen, die in der Innenstadt bestehen, anzupassen. Rubelt sagte zu, prüfen zu lassen, ob das rechtlich möglich sei.