Ein Besuch am Mittwoch im Feuerwehrtechnischen Zentrum
Olaf Scholz wollte sich mit Fachleuten noch einmal zum Waldbrandgeschehen bei Treuenbrietzen und Beelitz austauschen und sich Probleme und Sorgen von Einsatzkräften schildern lassen. Dazu kam er am Mittwoch in das Feuerwehrtechnische Zentrum (FTZ) in Beelitz-Heilstätten, wo er von Landrat Marko Köhler und dem Leiter des FTZ Alexander Engel begrüßt wurde. In dem Raum, wo sonst in Katastrophenfällen der Stab sitzt, fand der Austausch mit Kreisbrandmeister Jens Heinze, dem Stadtbrandmeister von Treuenbrietzen Olaf Fetz, dem Stadtwehrführer der Stadt Beelitz Mathias Jahn, der Polizeikommissarin Susanne Witt, dem THW (Technisches Hilfswerk)-Helfer Heiko Möhring, dem Landrat Marko Köhler sowie dem Fachdienstleiter Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Alexander Engel statt.
Jens Heinze, Olaf Fetz und Mathias Jahn berichteten direkt vom Brandeinsatz und der Gefährlichkeit durch Altmunition und dem sich durch Kronenbrand rasant ausbreitenden Feuer in Beelitz. Sie zeigten auf, in welche Gefahr sich die freiwilligen Kameraden teilweise befunden haben und mit wieviel Kraft und Energie die evakuierten Ortslagen und das im Brandgeschehen befindliche Umspannwerk durch den Einsatzwillen und das Miteinander aller Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Polizei, Bundeswehr und weiteren Helfern gerettet werden konnten. Angesprochen wurde durch Landrat Marko Köhler die Probleme der Verständigung durch gestörten BOS-Funk als auch die schlechte Abdeckung von Mobilfunk.
Bei der Anschaffung von neuer Technik der Bundeswehr als auch der Polizeibehörden sollte in Zukunft darauf geachtet werden, dass beispielsweise Hubschrauber mit einer größeren Traglast ausgeschrieben werden, die dann wesentlich mehr Wasser zum Löschen aufnehmen können. Auch sollte darüber nachgedacht werden, dass entsprechende Spezialtechnik bei Bränden und anderen Katastrophenfällen bundesweit sofort abrufbar sein müsse. Auch die weitere Anschaffung von Spezialtechnik für die Feuerwehren und deren Finanzierung sollte noch mehr in den Focus der Bundespolitik rücken. Der Helfer des THW Heiko Möhring schilderte beispielsweise, dass er nicht nur bei den Waldbränden für Nachschub von Benzin für die Einsatzfahrzeuge gesorgt habe, sondern in diesem Jahr bereits 120 Tage im Ehrenamt unterwegs gewesen sei, auch der Tatsache geschuldet, dass es kaum Nachwuchs gäbe. Mit Unterstützung der Polizei und der Wasserschutzpolizei wurden die Absperrmaßnahmen von Straßen und Gewässern abgesichert, so Polizeikommissarin Susanne Witt. Auch die Evakuierung der Ortschaften wurden mit Hilfe der Polizei organisiert. Hinzu kam, dass Einbrecher die verlassenen Ortschaften für Beutezüge nutzen wollten, zum Glück erfolglos.
Angesprochen wurde durch Alexander Engel der Wunsch nach mehr Tempo bei der Beräumung der Wälder von Altkriegsmunition und der Unterstützung durch den Bund. In diesem Punkt merkte Olaf Scholz an, dass der Bund selbst bei mehr Mitwirkung die entsprechenden Fachleute nicht aus dem Hut zaubern könne. Eine Krux, die sich schlecht kurzfristig lösen lässt.
Im Anschluss gab es noch eine kurze Führung durch das Feuerwehrtechnische Zentrum unter anderem wurde die Schlauchwaschanlage in Augenschein genommen und die Wartung und Überprüfung der lebensnotwendigen Atemschutzmasken der Feuerwehrleute. Auch das gerade vor wenigen Monaten angeschaffte neue Löschfahrzeug der Beelitzer Feuerwehr, dass dann vierzehn Tage ununterbrochen im Brandeinsatz war, konnte inspiziert werden.
Der letzte Tagesordnungspunkt des Besuches war ein kurzes Gespräch mit den Kameraden der Motorradstaffel. Die Kradstaffel unterstützt die Sondereinsatzgruppen wie zum Beispiel die Brandschutzeinheit und den Einsatzleiter Feuerwehr bei Großschadenslagen, bei Langzeitlagen und in unübersichtlichen Einsatzgebieten. Hilfe bei der Ausbildung kommt von der Landespolizei. Bewährt habe sich die Truppe bereits nach der Flutkatastrophe im Ahrtal. Sie wurde damals als Unterstützung ins Katastrophengebiet entsandt und trug dazu bei, dass sich die Verantwortlichen ein umfangreiches Bild von der unübersichtlichen Lage machen konnten. Auch bei den beiden Waldbränden in Frohnsdorf und Beelitz leisteten die Kameraden bei der Lageerkundung erneut großartige Arbeit.