Vorschläge für Gesetzesänderung an Umweltminister Vogel übergeben
Der Naturschutzbund Brandenburg (NABU) fordert vom brandenburgischen Umweltministerium ein Moratorium bei der Umwandlung von Waldflächen. „Investoren und Behörden tun regelmäßig so, als könnte man viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte alte Wälder einfach anderswo neu anpflanzen“, beklagt Brandenburgs NABU-Vorsitzender Björn Ellner. „Aber Wälder lassen sich nun mal nicht einfach so ersetzen. Jede Rodung zerstört selbst bei gut gemachten Ausgleichsmaßnahmen sämtliche Waldfunktionen für Jahrzehnte.“ Daher fordert der NABU von Vogel, „ein Moratorium zu erlassen, das die irrsinnige Waldvernichtung zugunsten Einzelner stoppt“. Die Forderung kommt nur eine Woche, nachdem die Gemeinde Grünheide für die geplante Erweiterung des Tesla-Werkes der Umwandlung von rund 100 Hektar Wald zugestimmt hatte. Rodungen in dieser Größenordnung klängen zwar nach Ausnahmen, seien aber in Brandenburg kein Einzelfall, so der NABU. Und das, obwohl der sparsame Umgang mit Grund und Boden zwar eine gesetzlich festgelegte Grundlage ist. Die Umsetzung sei allerdings mehr als mangelhaft. Vorschläge dafür, wie das künftig gesetzlich geregelt werden könnte, hat der NABU daher in dieser Woche an Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (SPD) übergeben – zusammen mit der Forderung nach dem Moratorium.
Nach Einschätzung des NABU ist schon jetzt kaum absehbar, welche Folgen der Klimawandel auf die Wälder habe. Denn immer mehr Baumarten würden Probleme mit Krankheiten bekommen. Zudem brannten in den vergangenen Sommern immer wieder große Flächen ab. „Gerade wenn viele kaum beherrschbare Risiken unsere Wälder bedrohen, müssen wir alles daransetzen, zusätzliche Waldvernichtung aufgrund wirtschaftlicher Interessen zu stoppen“, folgert der Vorsitzende Ellner. Denn Wälder gehörten zu den artenreichsten Ökosystemen in Brandenburg. „Selbst Wirtschaftswälder beherbergen eine Vielzahl an Pilz-, Pflanzen- und Tierarten und bieten viel Aufwertungspotential. Insbesondere durch den Aspekt des Klimaschutzes kommt dem Wald eine immer größere Bedeutung für das Wohl der Allgemeinheit zu und damit liegt der Erhalt des Waldes als CO2-Senke grundsätzlich im öffentlichen Interesse“, so der Standpunkt des NABU Brandenburg. Das müsse sich auch klar im neuen Waldgesetz wiederfinden lassen.