Wasserlauf war eine Attraktion bei der LAGA
Das Mühlenfließ mit dem Mühlengraben in Beelitz ist von der AG Städte mit historischen Stadtkernen als Denkmal des Monats ausgezeichnet worden. In Vorbereitung der Landesgartenschau (LAGA) ist das 1976 zugeschüttete Fließ im Jahr 2021 auf rund 190 Metern Länge zwischen dem Spargelmuseum und der Wasermühle saniert und neu interpretiert worden. Laut Stadtverwaltung sind dafür rund 2,17 Millionen Euro in die Hand genommen worden – wovon etwa 1,8 Millionen Euro aus Städtebaumitteln stammten.
Bürgermeister dankt für finanzielle Unterstützung
Bei der Verleihung des Prädikats als Denkmal des Monats dankte Bürgermeister Bernhard Knuth auch noch einmal für diese finanzielle Unterstützung bei der Wiederherstellung des Gewässers, das zuvor 60 Jahre lang verloren war. „Das Mühlenfließ, die einstige Lebensader der Stadt, prägte gestalterisch sowohl den südlichen Teil der Altstadt als auch das Stadtbild an sich. Um dieser einstigen Bedeutung gerecht zu werden, wollten wir es im Rahmen der LAGA neu errichten. Aufgrund des anhaltenden Wassermangels in unserer Region wäre es jedoch nicht sinnvoll gewesen, den ursprünglich breiteren und tieferen Verlauf einfach nachzuzeichnen. Daher haben wir uns für eine moderne Interpretation entschieden, die als wunderbare Schnittstelle zwischen der historischen Altstadt und dem Grün der Stadtparks fungiert und dabei gleichzeitig an die Geschichte der Stadt erinnert“, erklärte Knuth.
Rückkehr zum Erholungsort
Das Mühlenfließ ist im späten Mittelalter angelegt worden. Es diente nicht nur als Antrieb der Wassermühle, sondern war mit einer Badestelle am ehemaligen Stauwehr bereits Anfang des 20. Jahrhunderts ein Erholungsort für Anwohner, der inbesondere von Jugendlichen gern genutzt wurde. Nachdem der Rat des Kreises Potsdam-Land der Mühle im Oktober 1957 das Staurecht entzogen hatte, wurden die angrenzenden Wiesen trockengelegt, der Wasserbetrieb der Mühle eingestellt und das Fließ rund zehn Jahre später schließlich zugeschüttet. Die Fläche lag daraufhin jahrzehntelang brach und verwilderte zum Teil. Seit der Sanierung gibt der Wasserlauf der angrenzenden Umgebung – wie etwa dem Mühlengarten – wieder den ursprünglichen Charakter zurück und dient seither auch wieder als Erholungsort für Einwohner und Touristen