Finanzierung von Um- und Ausbau der Linie 96 geklärt
Die Straßenbahnverbindung nach Krampnitz ist eine Voraussetzung für die Entwicklung des neuen Stadtteils. Am Montag hat die Trasse eine wichtige Hürde genommen: mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung durch die Stadt, dem Verkehrsministerium und der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP). Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) sprach von einem Meilenstein für die Erschließung des neuen Stadtviertels mit dem öffentlichen Nahverkehr. „Unser Ziel ist es, für die Entwicklung von Krampnitz eine moderne, barrierefreie und klimafreundliche Verkehrsinfrastruktur zu schaffen.“ Das neue Quartier Krampnitz sei ein wichtiger Beitrag für gutes und bezahlbares Wohnen in Brandenburg. Dem besonderen Bedarf Potsdams an belegungsgebundenem und mietpreisgedämpftem Wohnraum trage das Land mit seiner Entscheidung zum ‚Bergviertel‘ Rechnung.
Das Projekt ist laut Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert zentraler Bestandteil des Ausbaus der umweltgerechten Mobilität der Zukunft. „Ich freue mich, dass heute alle Beteiligten auch schriftlich ihren Willen bekunden, den notwendigen Um- und Ausbau der Stadtbahnlinie 96 in der Landeshauptstadt Potsdam als wichtiges Mobilitätsprojekt voranzubringen und gemeinsam die notwendigen finanziellen Voraussetzungen für eine Umsetzung zu schaffen“, erklärte er am Montag. Das könne nur dann gelingen, wenn Bundes- und Landesfinanzhilfen für die Investitionen gewährt und die erforderlichen Eigenmittel zur Verfügung gestellt würden.
„Für Potsdam und die Region wird in Krampnitz in den nächsten Jahren dringend benötigter Wohnraum und soziale Infrastruktur entstehen“, betont auch der Baubeigeordnete Bernd Rubelt. „Die autoarme Erschließung des Quartiers kann nur durch qualitativ hochwertige Angebote der Verkehrsmittel des Umweltverbundes erreicht werden. Eine elementare Rolle kommt dabei der Straßenbahnverlängerung in den Potsdamer Norden zu. Der ÖPNV ist das Rückgrat einer nachhaltigen Stadt- und Verkehrsentwicklung in der Landeshauptstadt.“
Die ViP muss dafür die Tramstrecke der Linie 96 nach Krampnitz und Fahrland um- und ausbauen sowie den bestehenden Betriebshof in Babelsberg ertüchtigen und einen neuen Betriebsstützpunkt in Fahrland errichten. „Gerade der barrierefreie Um- und Ausbau in der Stadtmitte ist ein notwendiger Teil der Modernisierung und letztlich auch Attraktivierung unseres Streckensystems“, sagen die ViP-Geschäftsführer Uwe Loeschmann und Monty Balisch. Auf rund 223 Millionen Euro werden die Kosten dafür geschätzt.
Das Gesamtprojekt besteht aus mehreren Unterpunkten. Dazu gehören die Erweiterung der Straßenbahn bis Fahrland und der zweigleisige Ausbau im Abschnitt vom Campus Fachhochschule bis zum Campus Jungfernsee sowie der Neubau der Trasse von dort bis Krampnitz West. Entlang der Friedrich-Ebert-Straße ist ein barrierefreier Ausbau nötig, und an der Heinrich-Mann-Allee sind zwischen dem Leipziger Dreieck und der Haltestelle Waldstraße/Horstweg einige Arbeiten notwendig.