Zweite Umfrage der Stadt bringt klares Stimmungsbild
57 Prozent der Potsdamer haben sich in einer repräsentativen Umfrage der Stadt gegen einen kostenpflichtigen Eintritt im Park Sanssouci ausgesprochen. 1780 Personen hatten sich an der Umfrage beteiligt. Insgesamt hatten 6547 ausgewählte Einwohner eine Einladung erhalten, ihre Meinung zur Nutzung des Parks und zum geplanten Eintritt zu äußern.
Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) wertet die Umfrageergebnisse „als Auftrag, gemeinsam mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) dafür zu sorgen, dass kein Eintritt im Park Sanssouci erhoben wird.“ Dieser droht, weil die Stiftung schon 2013 beschlossen hatte, fehlende Eigenmittel durch einen pflichtigen Parkeintritt für den Park Sanssouci auszugleichen. Um das zu verhindern, hatte Potsdam jährlich eine Million Euro an die Stiftung gezahlt. Ein zuletzt ausgehandelter Kompromiss zwischen der Stadt, die die Zahlung einstellen möchte, und der Stiftung, sieht vor, künftig nur noch 800.000 Euro pro Jahr zu überweisen.
Für einen städtischen Zuschuss an die Stiftung hatten in der Umfrage 81 Prozent der Befragten einen Zuschuss an die Stiftung befürwortet. Die Ergebnisse der Befragung liegen auch der SPSG und den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung (SVV) vor. Die SVV entscheidet darüber am Mittwoch, 4. Oktober. In der Vorlage der Verwaltung ist vorgesehen, in den kommenden fünf Jahren bis Ende 2028 jährlich der Pflegezuschuss an die Stiftung zu bezahlen. Die Stiftung wiederum müsse sich dazu verpflichten, einen zivilgesellschaftlichen Bürgerbeirat zu gründen, damit die Potsdamer bei der Definition der Parks als Orte der Erholung besser eingebunden werden. Der Hauptausschuss hat der Vorlage der Verwaltung bereits zugestimmt.
Die aktuelle Umfrage zeigt, dass der Widerstand gegen den Parkeintritt bei den Einwohnern stärker geworden ist – wenn auch nicht massiv. In einer ersten Umfrage zu dem Thema hatten 2016 sich nur 55,6 Prozent der Befragten gegen einen Parkeintritt ausgesprochen. 97 Prozent der Befragten hatten dabei den Schutz der Welterbe-Parks als wichtig bis sehr wichtig eingestuft.