Der Kommunale Immobilienservice zieht Bilanz und kündigt Vorhaben im Schul- und Kitabereich für 2022 an
Wie schon 2020 war die Arbeit des Kommunalen Immobilienservice (Kis) auch im abgelaufenen Jahr immer wieder mit durch die Corona-Pandemie geprägt. Dennoch seien die Herausforderungen für den Geschäftsbetrieb und die Bauprojekte gut gemeistert worden, denn auch 2021 habe der Kis zusätzlich Corona-bedingte Dienstleistungen erbracht, häufig sehr kurzfristig, heißt es in einer Bilanz der Landeshauptstadt. Nachdem die Impfzentren zwischenzeitlich geschlossen waren, wurde das Zentrum in der Metropolishalle am 10. Dezember wiedereröffnet, wenig später wurde auch die Schinkelhalle wurde als Impfzentrum eingerichtet. Nachdem der Betrieb zunächst von der Kassenärztlichen Vereinigung sichergestellt wurde, wird das Impfzentrum inzwischen kommunal gemeinsam mit dem DRK betrieben. Auch beim kommunalen, mobilen Impfen mit dem Aufbau der Stationen und der Anmietung von Objekten gab es Unterstützung durch den Kis. "Der Kis ist trotz aller Herausforderungen sehr gut durch das Jahr 2021 gekommen", betont Werkleiter Bernd Richter.
Mittel für den Ausbau und die Sanierung der Potsdamer Bildungsinfrastruktur bildeten wie in den vergangenen Jahren auch 2021 einen Großteil der Investitionen des Kommunalen Immobilien Service. Von den 50,4 Millionen Euro gingen 38,4 Millionen Euro in die Potsdamer Bildungsinfrastruktur, davon 34,7 Millionen Euro in den Bereich Schule und Schulsport, sowie 3,7 Millionen Euro in Kitas.
2021 war Planungsbeginn für wichtige Investitionsprojekte, darunter das Sportforum Am Schlaatz, die Erweiterung der Comenius-Schule und die Sporthallen für die Rosa-Luxemburg-Grundschule sowie die beiden Schulen im Zentrum Ost. An der Sandscholle wurde der Kunstrasen saniert und am Sportplatz Zum Kahleberg wurden Beleuchtung und Belag erneuert. Die Grundschule Am Kirchsteigfeld hat eine neue Spielfläche erhalten.
Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen des Kis in den Jahren 2021 bis 2024 auf 354 Millionen Euro, davon gehen 210,6 Millionen Euro in den Bau von Schul- und Schulsporteinrichtungen, 34,5 Millionen Euro werden bis 2024 im Kitabereich investiert.
Corona hat das Bauen verteuert
Verteuerungen durch die Coronapandemie gab es vor allem bei den Materialkosten. Das betrifft neben Investitionsprojekten auch die Instandhaltung von Einrichtungen. Die Preissteigerungen und deutlich verlängerte Lieferzeiten bei Holz und Dämmstoffen haben auch zu Verzögerungen bei Sanierungsmaßnahmen in der Grundschule "Johanna von Pestalozza" und der Schule des Zweiten Bildungsweges "Heinrich von Kleist" geführt.
Jedes relevante Bauprojekt wird vom Kis-Energiemanagement begleitet. Die Energiemanager betreuen Bauprojekte von der Planerauswahl über die Entwurfsplanung bis zur Abnahme von Schul-, Kita- oder Verwaltungsbauten. Besonders im Fokus stehen dabei die energetischen Aspekte. Auch bei der Unterhaltung wird der Energieverbrauch ständig optimiert.
"Unsere Nachhaltigkeitsstrategie zielt natürlich auf messbare Einsparungen von Emissionen und Verbräuchen bei Neubauten und Bestandsgebäuden. Dabei spielen Klima- und Ressourcenschutz und die Verwendung umweltfreundlicher Materialien genauso eine Rolle wie die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und die Akzeptanz durch die Nutzerinnen und Nutzer. Ich bin besonders froh, dass wir 2021 zusätzlich eine Nachhaltigkeitsberaterin einstellen konnten, die in enger Zusammenarbeit mit regionalen Hochschulen die Landeshauptstadt zu allen Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit berät. Damit sind wir beim Kampf gegen den Klimawandel bestens aufgestellt", so Richter.
Das Investitionsvolumen steigt
Im Jahr 2022 steigt das Investitionsvolumen des Kis auf 68,6 Millionen Euro für die Infrastruktur der Landeshauptstadt. Davon gehen 46,4 Millionen Euro in Schul- und Sportstätten und 10,4 Millionen Euro in den Kita- und Hortbereich. Das sind zusammen 82,8 Prozent der Gesamtinvestitionssumme.
"Zu den großen Herausforderungen der nächsten Jahre gehört es weiterhin passende, hoch qualifizierten Fachkräfte für den Kis zu gewinnen", sagt Richter. Besonders im Bereich der Projektleitung werden wegen der wachsenden Aufgaben im Investbereich immer wieder Bauingenieure gesucht, die auf dem Arbeitsmarkt ausgesprochen gefragt sind. "Nicht besetzte Stellen könnten auch dazu führen, dass Bauprojekte sich in ihrer Umsetzung verzögern", befürchtet der Kis-Werkleiter mit Blick auf den Arbeitsmarkt.
Auch in diesem Jahr sind im Bildungs- und Sportbereich mehrere Projekte geplant. In der Filiale der Eisenhartschule in der Gutenbergstraße 67 werden bis zum Schuljahr 2022/23 das Bestandsgebäude saniert und für die Grundschule und den Hort hergerichtet. Ebenfalls in der Innenstadt wird bis Ende dieses Jahres die historische Turnhalle in der Kurfürstenstraße denkmalgerecht saniert. Für die Friedrich-Wilhelm-von-Steuben Gesamtschule wird eine temporäre Containeranlage errichtet. An der Gesamtschule selbst starten die Brandschutz- und die Gebäudesanierung sowie die Umgestaltung der Außenanlagen. Im Schuljahr 2024/25 soll alles fertig sein. Die Käthe-Kollwitz-Oberschule bekommt einen Ersatzneubau für die Speiseversorgung und den WAT-Unterricht.
Die Baugenehmigung für neues Sportforum wird in diesem Jahr erwartet
Für das geplante Sportforum Am Schlaatz soll in diesem Jahr die Baugenehmigung erteilt werden. Direkt im Anschluss beginnen die Baumaßnahmen, die bis 2024 dauern werden. Im Frühjahr startet die Sanierung der Preussenhalle in Groß Glienicke. Die erste Hallenhälfte soll bis zum Jahresende fertig sein, die zweite Ende 2023. Die Turnhalle der Rosa-Luxemburg-Grundschule wird von Mai dieses Jahres bis Ende 2023 saniert und erweitert. Die Grundschule am Humboldtring und die Gesamtschule Peter-Joseph-Lenné erhalten eine gemeinsame Zweifach-Sporthalle und eine Mensa. Hier ist der Baubeginn ist für den Herbst geplant, im Sommer 2024 soll beides fertig sein. Ab Septemberwird auch das Gebäude der Turnhalle Zum Kahleberg saniert, fertig sein wird es nach derzeitiger Planung Ende 2023.
Bei laufendem Betrieb werden zudem die Fassaden der Kita Spielhaus in der Glasmeisterstraße ab Mai bis Ende des Jahres saniert. In der Kita Sankt Peter und Paul an der Allee nach Sanssouci werden ebenfalls im Betrieb die Fassaden saniert, auch hier ist eine Fertigstellung für Dezember dieses Jahres geplant. In der Kita Sausewind in der Lotte-Pulewka-Straße plant der Kis bei laufendem Betrieb die Hülle des Zweigeschossers zu sanieren. Auch Heizungs- und Elektroarbeiten müssen durchgeführt werden. Mit den Arbeiten an den Außenanlagen wird dieser Bauabschnitt im September abgeschlossen sein.