Der liberale Kandidat aus Teltow ist seit Jahrzehnten politisch aktiv und engagiert sich bislang vor allem in seiner Heimatstadt Teltow
Die Devise Friedrichs des Großen „Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden“ hat sich im politischen Geschehen rund um die Landratswahl in Potsdam-Mittelmark in ähnlicher Form auch FDP-Kandidat Hans-Peter Goetz zueigen gemacht. Unter dem Motto "Selbstbestimmt leben" will er die Verwaltung stärken, damit die Bürger ihre Freiheit behalten beziehungsweise im Bezug auf die Gesundheitskrise zurückerhalten können.
In besonderem Maß setzt Goetz dabei auf das zurzeit völlig überforderte Gesundheitsamt, und das nicht ohne Grund: Als er von seiner Partei zum Kandidaten für die Landratswahl nominiert werden sollte, war das nur in Abwesenheit möglich, denn Goetz hatte sich fünf Monate nach seiner zweiten Corona-Impfung mit dem Virus infiziert und war nach einem PCR-Test in Selbst-Isolation gegangen. Dass er in Quarantäne müsse, bekam er schriftlich vom Amt zwei Tage nachdem die Frist beendet und er genesen war.
Zwar lobt der FDP-Kandidat die Unterstützung der Bundeswehr, die Impfkampagnen würde er aber gern in Zusammenarbeit mit den Kommunen und mit einem Impfbus ausdehnen und so das Boostern vorantreiben, damit mehr Menschen ihre Freiheit zurückbekommen. Auch in Sachen Digitalisierung und beim Ausbau der Mobilfunknetze will sich Goetz starkmachen. Schließlich habe man auf der Ebene des Kreistags, dem Goetz seit 2003 angehört, bereits sehr gute Erfahrung mit digitalen Ausschusssitzungen gemacht. Auf dem letzten Bundesparteitag der Liberalen sei zudem ein äußerst sicheres Tool für die geheime Stimmabgabe zum Einsatz gekommen, auch so etwas sei auf Kreisebene zukünftig denkbar. Ganz wichtig ist ihm zudem der Wechsel von Papier zu digitalen Dokumenten in der Verwaltung, weil auf diese Weise auch im Homeoffice eine Möglichkeit zur Weiterarbeit sichergestellt sei. Gute Erfahrungen gebe es bereits bei Bauakten.
Um die Selbstbestimmung in allen Lebenslagen zu fördern, will Goetz neben dem Ausbau der Bus-Infrastruktur auch den Einsatz alternativer Transportmittel wie Rufbusse oder Taxis fördern, damit Menschen auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und trotzdem den Arzt in der nächsten Stadt erreichen können. Auch nachts kann sich der zweifache Familienvater ein solches System vorstellen, damit junge Menschen nach dem Feiern gefahrlos nach Hause kommen.
In Sachen Bildung favorisiert der Liberale einen Mix aus kreiseigenen weiterführenden Schulen, wie die im Bau befindliche Grace-Hopper-Gesamtschule in Teltow, und Angeboten freier Träger, wie dem neuen Campus der Hoffbauer-Stiftung, der gerade in Glindow entsteht. Allerdings müsse der Kreis auch dafür sorgen, dass seine Schulen gerade auf digitalem Gebiet gut ausgestattet sind. Für Grundschulen sind grundsätzlich die Kommunen zuständig.
Weiterhin sollte die Untere Naturschutzbehörde landwirtschaftliche Kleinunternehmen genauso behandeln wie Riesen à la Tesla. Eine Beschleunigung bei Baugenehmigungen im rasant wachsenden Speckgürtel will Goetz durch mehr Personal im Bauamt erreichen. Eine Zusammenlegung der Kreisverwaltung an den beiden Standorten Bad Belzig und Beelitz-Heilstätten favorisiert er, möchte aber Außenstellen, beispielsweise des Jugendamts in Zusammenarbeit mit den Gemeinden vor Ort in den Rathäusern erhalten.
Der 60-Jährige Verwaltungsjurist ist in Teltow aufgewachsen und lebt dort bis heute mit seiner Frau, mit der er auch eine gemeinsame Anwaltskanzlei betreibt. Er ist Vater zweier erwachsener Söhne und begeisterter Sponsor eines lokalen Fußballclubs.