Eine unabhängige Prüfung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen resultiert in großem Lob für den städtebaulichen Entwurf und die Konzepte für Energie und Verkehr. damit bekommt Krampnitz Schon in der Planung ein hervorragendes Nachhaltigkeitszertifikat.
Krampnitz soll ein nachhaltiges Stadtquartier werden. Wie weitgehend Umweltschutzaspekte bereits bei der Planung berücksichtigt wurden, zeigt jetzt die Auszeichnung mit dem Nachhaltigkeitszertifikat für Quartiere der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Platin, die Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) und der Geschäftsführer des Entwicklungsträgers, Bert Nicke, am vergangenen Freitag in Empfang nehmen konnten.
Gewürdigt werden neben dem städtebaulichen Entwurf auch das Energie- und Verkehrskonzept für den neuen Stadtteil. Im Vorfeld waren sämtliche Planungen mehrere Monate lang vom Berliner Büro Happold auf ihre ökologische, ökonomische, technische, soziokulturelle und funktionale Qualität geprüft worden.
Bei der Übergabe der Urkunde betonte DGNB-Präsidiumsmitglied Alexander Rudolphi allerdings auch, dass es sich nur um ein Vorzertifikat handele. Die Umsetzung werde genau geprüft.. Gibt es dabei Abweichungen von den festgelegten Planungszielen, könne das Zertifikat schnell wieder entzogen werden, so Rudolphi. Bislang entsprechen die Pläne in den drei geprüften Kategorien nahezu komplett den strengen Anforderungen für nachhaltige Stadtquartiere. Die Prüfung durch ein externes Fachgremium hatte die Stadt selbst beantragt. Die Beurteilung der DGNB zeige nun, dass die Stadt mit ihren Plänen für das Quartier im Potsdamer Norden auf dem richtigen Weg sei, betonte Rubelt.
Besonders hoch wurde die Qualität der Planungen für Mobilität und Energie bewertet. Die geplanten zentralen Quartiersgaragen überzeugten ebenso wie der Stellplatzschlüssel von 0,5 pro Wohnung, da damit die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gefördert werde. Auch die Tatsache, dass das neue Quartier zu einem großen Teil auf ohnehin bereits versiegelten Flächen gebaut werden soll, überzeugte mit einer guten Ökobilanz. Der Umgang mit geschützten Tierarten wurde bei der Betrachtung der Biodiversität ebenfalls positiv hervorgehoben.Die Zertifizierung zeige, dass die Planungen eine sehr gute Grundlage für die nachhaltige Stadtentwicklung in Krampnitz seien, betonte Bert Nicke. Andererseits sei es vor dem Hintergrund der öffentlichen Kritik an dem Entwicklungsprojekt wichtig gewesen, den Inhalt der Planungen einer objektiven Prüfung durch externe Experten zu unterziehen, so Nicke weiter.Dank der Bewertung in Platin kann sich Potsdam nun mit Städten wie Hamburg und Köln messen, die für ihre Pläne zur Umwandlung eines ehemaligen Industriehafens in Köln-Deutz und einer landwirtschaftlich genutzten Fläche in Hamburg-Bergedorf ebenfalls sehr gut bewertet wurden.
Alexander Rudolphi, der in Potsdam bereits diverse Gutachten für Maßnahmen der Schlösserstiftung erarbeitet hat, lobte das frühe Engagement für Nachhaltigkeit in der Quartiersentwicklung. „Dies sind die besten Voraussetzungen für ein Quartier, in dem Lebensqualität, Klima- und Ressourcenschutz eine zentrale Rolle spielen.“
Parallel zur Auszeichnung der DGNB hat die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg ein reduziertes Entwicklungsgebiet Krampnitz mit zunächst 5.000 Einwohnern genehmigt. Die Bestätigung war erforderlich, um die Bauleitplanung fortsetzen zu können. Die beiden für Verkehr und Immissionsschutz zuständigen Abteilungen des Infrastruktur- und des Umweltministerium haben die Umsetzbarkeit der Pläne aus fachlicher Sicht bestätigt. Damit steht das als „Krampnitz 5.000“ bezeichnete Vorhaben nicht mehr im Widerspruch zu Zielen der Raumordnung und kann wie geplant umgesetzt werden.