STEP verspricht sich großen Nutzen von neuem System
Künstliche Intelligenz (KI) wird in immer mehr Bereichen verwendet. In Potsdam soll sie nun helfen, die Straßen effizienter zu reinigen. Die Stadtentsorgung Potsdam (STEP) setzt dafür auf ein KI-gestütztes Messsystem. Am 1. Juni sollen dazu fünf Kehrmaschinen der STEP entsprechend aufgerüstet werden. Eine integrierte Kamera erfasst praktisch im Vorbeifahren nicht nur das Ausmaß der Verschmutzung, sondern gleichzeitig auch die verschiedenen Arten von Abfällen, die zu diesem beitragen, wie Zigarettenstummel, Glasscherben oder Papier.
Vorreiterrolle
„Als umweltbewusste und zugleich technologieoffene Stadt ist es uns ein wichtiges Anliegen, uns in den Bereichen Umweltschutz, Sauberkeit und Lebensqualität immer weiter zu verbessern“, betont Oberbürgermeister Mike Schubert. „Daher freue ich mich, dass wir mit dem neuen KI-gestützten System einmal mehr diesem Ziel Rechnung tragen und eine Vorreiterrolle in der smarten Stadtreinigung einnehmen. Das System wird insbesondere dazu beitragen, entstehende Müllansammlungen zu erkennen und deren Beseitigung in die Wege leiten“, so seine Erwartungen.
Das aus der Schweiz stammende Messsystem trägt den Namen Cortexia. In Potsdam wurde es bereits von September letzten Jahres bis Ende März mit einer Kleinkehrmaschine getestet. Die in dieser Testphase gesammelten Daten beschränken sich momentan noch auf die Rad- und Gehwege der Stadt. Mit der Ausweitung auf vier weitere Kehrmaschinen soll nun eine umfassende Analyse des gesamten Stadtgebiets sowie eines ganzjährigen Zeitraums in Angriff genommen werden.
Grundlage für maßgeschneiderte Reinigungsstrategien
Auf Grundlage der erfassten Daten sollen sich passgenaue Reinigungsstrategien für die verschiedenen Stadtbereiche entwickeln lassen. So könnte beispielsweise der Reinigungsturnus für besonders schmutzige Hotspots erhöht werden – oder für sehr saubere Straßenzüge reduziert werden. Mit Blick auf das ganze Jahr wären zudem saisonale Abfallbehälter in Ballungsräumen eine denkbare Maßnahme, um den achtlos weggeworfenen Müll zu reduzieren.
„Wenn wir wissen, welche Straßen wann und auf welche Weise verschmutzt sind, können wir die Ressourcen in der Straßenreinigung praktisch punktgenau einsetzen. Die verbesserte Effizienz führt wiederum zu höherer Sauberkeit bei gleichzeitig geringerem Einsatz von Energie, Arbeitskraft und Zeit“, erklärt STEP-Geschäftsführer Florian Freitag. Um Städte effizient reinigen zu können, sei es wichtig zu wissen, wo welche Verschmutzung anfalle. Cortexia biete dafür ein einzigartiges System, das diese komplexe Aufgabe ohne nennenswerten Mehraufwand löse.