Die Bewirtschaftung der Ressourcen ist Bestandteil einer zukunftsfähigen Wasserversorgung
„Deutschland ist ein wasserreiches Land und die Region Potsdam hat nach wie vor gute Grundwasserkapazitäten. Die wachsende Stadt und die immer häufiger sehr warmen Sommer machen es nunmehr erforderlich, bereits vorhandene, aber bisher noch in Reserve gehaltene Kapazitäten vorhandener Trinkwasserbrunnen zu nutzen“, so Christiane Preuß, Geschäftsführerin der Energie und Wasser Potsdam (EWP).
Ein aktuelles Projekt im Rahmen der EWP-Wasserstrategie 2050 zur nachhaltigen Sicherung der Ressourcen und der Qualität in der Region ist die Erweiterung des Wasserwerkes Leipziger Straße. Es ist eines von insgesamt fünf Wasserwerken der EWP. „Geplant ist ein Kapazitätszuwachs von 4.000 Kubikmetern, also 4 Millionen Liter Wasser, täglich. Das zusätzliche Wasser kann über das vorhandene Netz auch in andere Bereiche der Stadt, beispielsweise in die nördliche Innenstadt, geliefert werden.“, so EWP-Geschäftsführer Eckard Veil.
Insgesamt beträgt der bisherige durchschnittliche Trinkwasser-Tagesgebrauch Potsdams rund 27.500 Kubikmeter mit jahreszeitlichen Schwankungen. Mit der Erweiterung können künftig zirka 5.000 Einwohner mehr versorgt werden beziehungsweise jahreszeitliche Spitzen entsprechend besser bewältigt werden.
Die Erweiterung findet im laufendem Betrieb des Wasserwerkes Leipziger Straße statt. Im Herbst des vergangenen Jahres wurden nach vorausgegangener europaweiter Ausschreibung erste bauvorbereitende Maßnahmen umgesetzt. Für die geplanten Baumaßnahmen musste auch die Gebäudewand des im Jahr 1900 errichteten Wasserwerkes geöffnet werden.
In diesem Jahr steht die Kapazitätssteigerung durch eine weitere moderne, komplexe Trinkwasseraufbereitungsanlage mit mehreren Filtern in einem Teil der bestehenden Filterhalle des Wasserwerkes auf dem Plan. Hinzu kommt die Errichtung von Anlagen zur Behandlung der anfallenden Filterspülwässer.
Die voraussichtliche Fertigstellung ist bis Herbst 2023 vorgesehen. Die Investitionssumme liegt bei rund 6,5 Millionen Euro.
Die Trinkwasserschutzzone für das Wasserwerk Leipziger Straße wurde im Jahr 2014 neu festgesetzt. Diese Schutzgebiete stellen ein wichtiges Instrument zur Minimierung von Risiken in den sensiblen Einzugsgebieten von Trinkwasserressourcen dar. In Trinkwasserzonen bestehen spezielle Verbote oder Nutzungsbeschränkungen.