Die Verlängerung der S-Bahnlinie 25 von Teltow nach Stahnsdorf im Rahmen des Infrastrukturprogramms i2030 ist beschlossene Sache. Rund 100 Jahre nachdem die Trassenführung festgeschrieben und reserviert wurde soll die Berliner S-Bahn nun endlich ab 2032 bis in den Süden der Gemeinde fahren.
Die Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf freut sich seit 30 Jahren über regen Zuzug. Nun soll sie endlich auch besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden. Im Rahmen des im vergangenen Sommer gestarteten gemeinsamen Infrastrukturprojekts i2030 der Länder Berlin und Brandenburg sowie der Deutschen Bahn und des Verkehrsverbunds VBB wurden jetzt die Finanzierungsvereinbarungen für die Vorplanung zur Verlängerung der S25 abgeschlossen. Die Finanzierung für den Abschnitt Teltow Stadt – Stahnsdorf wird mit rund sechs Millionen Euro durch das Land Brandenburg abgesichert. Zusätzlich investiert das Land Berlin vier Millionen Euro in die Vorplanung für den zweigleisigen Ausbau der S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Südende und Lichterfelde Ost.
Auf diese Weise sollen zwei wesentliche Bedingungen geschaffen werden, um zukünftig einen stabilen Zehn-Minuten-Takt auf der S25 bis Stahnsdorf zu ermöglichen. In der gesamten Hauptstadtregion sind mehr und bessere Schienenverbindungen geplant. Die Stadt Teltow und die Gemeinden Kleinmachnow und Stahnsdorf haben zusammen bereits heute mehr als 64.000 Einwohner. Allein Teltow hat seit 1990 rund 11.000 Zuzügler aufgenommen. 2005 erhielt die Stadt den Anschluss an das Berliner S-Bahnnetz. Von der nun geplanten nVerlängerung profitiert neben der wachsenden Nachbargemeinde Stahnsdorf auch die gesamte Region.
Die Erweiterung umfasst die zwei neuen S-Bahnstationen "Iserstraße" und "Sputendorfer Straße". Mit dem zweiten Gleis zwischen Südende und Lichterfelde-Ost wird eine wichtige Voraussetzung geschaffen, um auf der S-Bahnlinie einen zuverlässigen Zehn-Minuten-Takt bis zum neuen Endhaltepunkt in Stahnsdorf anbieten zu können. Zusätzlich erhält die Station Berlin Lankwitz eine zweite Bahnsteigkante. Auf zwölf Kilometern wird damit das Netz der Berliner S-Bahn für zukünftige Bedarfe ausgebaut.
Zehn-Minuten-Takt soll Pendler auf die Schiene locken
"Der nächste große Planungsschritt für diese wichtige Pendlerstrecke steht bevor und ist nun finanziell gesichert. Es geht voran im Südwesten der Hauptstadt, wo Umlandgemeinden wie Teltow und Stahnsdorf enorm gewachsen sind: Mit dem geplanten Zehn-Minuten-Takt auf einer durchgängig zweigleisigen Linie S25 bis nach Stahnsdorf wird es ein attraktives Angebot geben, um Menschen mit häufigen Wegen nach Berlin zu motivieren, auf ein eigenes Auto zu verzichten", ist sich Berlins neue Umweltsenatorin Bettina Jarasch (B'90/Grüne) sicher.
"Mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung machen wir Nägel mit Köpfen. Mit der Verlängerung der S25 Süd erschließen wir den Südwesten über die Schiene. Denn möglichst viele Pendlerinnen und Pendler aus der Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf (TKS) sollen mit der S-Bahn auf eine attraktive Alternative zurückgreifen können. Damit bringen wir die Verkehrswende in Brandenburg weiter voran", betont Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU), selbst zugezogener Kleinmachnower. i2030 werde so mit Leben gefüllt. Deshalb investiere Brandenburg allein rund sechs Millionen Euro in die Vorplanung. Das Geld sei gut angelegt für die Menschen in Brandenburg und für das Klima.
Für den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Alexander Kaczmarek, steht i2030 nicht nur für "Mehr Schiene",sondern auch für eine stabilere Schiene in Berlin und Brandenburg. Beides vereine der südliche Abschnitt der S25, dessen Planungen zentral durch die Bahn gesteuert werden. "Auf der einen Seite wird der jahrzehntealte Plan für eine S-Bahn durch das südliche Stahnsdorf bald Realität werden. Immerhin wird die Trasse seit den 1930er Jahren freigehalten. Andererseits wird das zweite Streckengleis durch Berlin-Lankwitz mehr Stabilität in das gesamte Berliner S-Bahnnetz bringen", so Kaczmarek.
Funktionierendes Bus-Angebot wird endlich um S-Bahn erweitert
"Zu dem guten Bus-Angebot in der Region Teltow - Kleinmachnow - Stahnsdorf stärken wir nun zusätzlich die Anbindung an die Schiene. Ein Zusatzangebot mit der S-Bahnverlängerung nach Stahnsdorf macht den ÖPNV noch attraktiver und fördert die Umsetzung der Verkehrswende im Verbundgebiet. Gleichzeitig erhalten die Menschen mehr Wahlmöglichkeiten, wie sie ihre eigene Mobilität optimal gestalten können", freut sich VBB-Chefin Susanne Henckel.
Mit dem Projekt i2030 soll der umweltfreundliche Schienenverkehr in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und gestärkt werden. In den letzten Monaten fanden Fachgespräche und eine Begehung der Strecke mit den Bürgermeistern von Teltow und Stahnsdorf sowie Vertretern der Fachverwaltungen statt, um den Ausbau auf der Schiene mit den Rahmenbedingungen vor Ort zu harmonisieren. Die konstruktive Zusammenarbeit wird mit dem Start der Vorplanung fortgeführt und zusätzlich die Öffentlichkeit mit in die Kommunikation einbezogen. Nach der am Freitag vereinbarten Vorplanung folgen die Entwurfs- sowie die Genehmigungsplanung. Dennoch wird mit dem Abschluss der Planungen und dem Erhalt aller behördlichen Genehmigungen nach aktuellem Stand frühestens im Jahr 2028 gerechnet. Die Inbetriebnahme der Strecke ist mit gesicherter Finanzierung für 2032 geplant.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf www.i2030.de/suedwest.