Hashtag Daily: Erfolgreiche Gründer aus Potsdam

Die Stimmung für Gründer ist trotz anhaltender Corona Pandemie in Brandenburg und Potsdam gut. Aber die Startup-Szene ist nach wie vor sehr männlich geprägt. Jedoch liegt der Anteil von Gründerinnen im deutschen Startup-Ökosystem noch immer bei nur 17,7 Prozent. Frauen haben nach wie vor weniger Zugang zu Wagniskapital und Studien belegen, dass hier während der Pitches ein "gender bias" wirkt: Nur 1,6 Prozent der Frauenteams geben an, bisher eine VC-Finanzierung erhalten zu haben. Dem stehen 17,6 Prozent der Männerteams der Männerteams gegenüber. 

Einen wesentlichen Anteil an den positiven Bedingungen für Gründerteams in Potsdam hat der MediaTech Hub Accelerator, unter dessen Dach auch 2021 zahlreiche kreative Ideen auf den Weg gebracht wurden. Das Unterstützungsangebot richtet sich vornehmlich an Studierende und Erstgründer der Uni Potsdam, des Hasso-Plattner-Instituts und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Aber auch externe Gründungsteams, die nicht dort studiert haben, erhalten eine Chance. Alle drei Universitäten sind gleichzeitig Initiatoren des Accelerators. Seit letztem Jahr ist auch die SRH Berlin University of Applied Sciences als Partneruni engagiert.

Die Unterstützungen sind vielfältig und richten sich im Rahmen eines sechsmonatigen Accelerator Programms stark an den Bedürfnissen der Gründerteams aus: Von der Vernetzung in die Startup-Szene und potenziellen Kunden oder Akteuren der Medien- und Digitalbranche bis hin zu Beratung bei Marketing, PR- und Kommunikation, Fundraising oder Venture Development kann viel für die Gründerteams getan werden. Zudem können die Teams während des Programms die Räume des Accelerators kostenlos nutzen, bis sie eigene Räume in Potsdam gefunden haben. Erdinç Koç und Susanne Zöchling beraten die Teams und sehen sich als Sparringspartner auf dem weiteren Weg der Nachgründungsphase.

“Seit Gründung des Accelerators 2019 haben wir bis jetzt 30 Teams in der Frühphase begleitet. Davon gibt es immerhin noch 26 aktive Gründerteams, jedes Jahr kommen etwa zwölf Teams rollierend hinzu. Besonders stolz sind wir auf unseren hohen Frauenanteil mit rund 40 Prozent. Mit 14 Millionen Euro wurden die von uns unterstützten Medien- und Technologie-Startups seit Gründung öffentlich gefördert oder finanziert”, so Susanne Zöchling, Standortleiterin des MediaTech Hub Accelerators und zuständig für Business Development.

Übergeordnetes Ziel des Accelerator-Programms ist es, den Standort Potsdam und Brandenburg durch innovative Geschäftsmodelle weiter zu stärken und den Startups ein Ökosystem zu bieten, das ihnen erlaubt, ihre Unternehmen solide aufzubauen und zu wachsen. Andersherum profitieren die etablierten Unternehmen, wie beispielsweise die Ufa, von der Kreativität und Agilität, den engagierten Ideen und offenen Mindset der jungen Unternehmer am Standort. Gefördert werden hier innovative Medientechnologien in den Bereichen Virtual Reality, Augmented Reality, Künstliche Intelligenz, Blockchain oder Cloud-Technologien.

Eine erfolgreiche Gründung ist Hashtag Daily. Das innovative Medienunternehmen wurde vor einigen Monaten als Label der Ufa Serial Drama GmbH übernommen und produziert als innovatives Medienunternehmen plattformübergreifende Social-Media-Serien. Sie revolutionieren die Unterhaltungsbranche auf den Social-Media-Kanälen, indem sie neue und innovative Formate produzieren. Die Streamingangebote sind online auf Amazon Prime Video, OnlyFans und Patreon sowie auf den Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok, YouTube und Snapchat abrufbar. Die Schauspielerin und Unternehmerin Anna Juliana Jaenner ist der kreative Kopf hinter Hashtag Daily, sie hat das Startup 2019 gegründet und bereits im Jahr darauf den Innovationspreis „Next Award 2020“ bei den Filmfestspielen in Cannes gewonnen.

Hashtag Daily wurde im Rahmen des Accelerator-Programms vor allem dabei unterstützt, das Thema Fundraising durch privates Venture Capital zu fokussieren. Ein Weg, der im Bereich Filmproduktion noch sehr ungewöhnlich ist. Die Kooperation mit Ufa Serial Drama wurde durch die enge Vernetzung am Standort Babelsberg möglich.