Erster Bauabschnitt soll im Herbst 2024 abgeschlossen sein
Den Grundstein für die erste Bauphase des Kreativquartiers in der Potsdamer Mitte haben Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), die Kulturbeigeordnete Noosha Aubel und der Baubegeordnete Bernd Rubelt am Dienstag gelegt. Das Areal wird nach dem Abriss der alten Feuerwache im Jahr 2016 sowie der Rechnerhalle des Rechenzentrums im Jahr 2020 nun durch die Glockenweiß GmbH in Zusammenarbeit mit der Assiduus Development GmbH neu bebaut.
„Ich freue mich sehr, dass zwischen dem Neuen Markt und der Plantage ein Ort für kulturelle und kreative Nutzungen entsteht, der sicher zu einem Angelpunkt für eine lebendige Stadtmitte wird“, so Schubert. Nach der Schiffbauergasse entstehe damit eine weitere Heimat für Potsdams Kultur- und Kreativszene, die zeige, „dass Potsdam Innenstadt mehr zu bieten hat als nur Historie“.
Beginn der Entwicklung war 2018 ein Szenarioworkshop zur Strategieentwicklung für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Potsdam Mitte 2018. Eine Machbarkeitsstudie und die anschließende Konzeptvergabe 2019 sowie ein Werkstattverfahren mit Architekturwettbewerb im Jahr 2020 waren die weiteren Schritte. Die Grundsteinlegung ist die Fortführung dieses Prozesses.
Weil es an erschwinglichen Räumlichkeiten für Kultur-. und kreativschaffende gefehlt hatte, war 2015 die temporäre Nutzung des Rechenzentrums als Kunsthaus ermöglicht worden. Dieses hatte sich schnell zu einem Ort der Begegnung und Kreativität in der Innenstadt entwickelt. Um Kreativen dauerhaft einen Platz in Potsdams Mitte zu sichern, hatten die Stadtverordneten 2018 beschlossen, auf dem Areal der ehemaligen Feuerwache ein Kreativ-Quartier zu entwickeln. „Aktuell mangelt es in Potsdam an flexibel zu gestaltenden und bezahlbaren zentralen Kreativorten und Experimentierräumen“, so Kulturbeigeordnete Aubel. „Die Kreativen bekommen mit dem neuen Quartier einen dauerhaften Standort, mit dem sich die Kunst- und Kulturszene sichtbar machen und Impulse für die Innenstadtentwicklung geben kann. Sie bekommen ein weiteres und breiteres Raumangebot zu bezahlbaren Mieten.“
15.000 Quadratmeter Fläche mit Nutzungsbindung
Konkret sollen den Akteuren rund 8.600 Quadratmeter Mietfläche zu einer durchschnittlichen Anfangsnettokaltmiete von 9 Euro zur Verfügung stehen – rund 5.200 Quadratmeter davon schon nach dem Abschluss der ersten . Bauphase. Derzeit ist geplant, dass der erste Bauabschnitt im Herbst 2024 abgeschlossen ist. Langfristig entstehen im kompletten Kreativ-Quartier rund 25.000 Quadratmeter Mietfläche. 15.000 Quadratmeter sind an eine für Kultur- und Kreativwirtschaft gebunden. Laut Oberbürgermeister Schubert gehe es aber um mehr als nur um die Schaffung von bezahlbaren Arbeitsräumen für die Künstlerinnen und Künstler. „Das Quartier soll bestehende Kreativstandorte in der Stadt ergänzen, Gründungsaktivitäten fördern und Raumangebote für Unternehmen nach der Gründerphase bieten, um Unternehmen nach der Gründungphase auch in der Stadt zu halten.“
Der Lange Stall, der in der ersten Bauphase entsteht, lehnt sich an das Vorgängergebäude an. Insgesamt ist das Areal autoarm konzipiert. „Mit dem geforderten Mobilitätskonzept kann das Kreativ-Quartier autoarm entwickelt werden und ist damit ein wichtiger Impulsgeber für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung in der Potsdamer Innenstadt“, sagt der Baubeigeordnete Bernd Rubelt.