Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat die denkmalgerechte Wiederherstellung des um 1738/1744 errichteten Logierhauses in Caputh abgeschlossen.
Das Logierhaus begrenzt als Nebengebäude den Hof des Schlosses Caputh und befand sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Im südlichen Teil des nun barrierefrei zugänglichen Hauses wurden ein neuer Sanitärbereich mit Gästetoiletten und einem behindertengerechten WC sowie Räume für die Schlossbereichsleitung eingerichtet. Der nördliche Teil wird von der Tourismusinformation der Gemeinde Schwielowsee genutzt. Durch die Sanierungsmaßnahmen werden sowohl der Gästeservice als auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter deutlich verbessert. Die Gesamtbaukosten für das Logierhaus betrugen zirka 1,9 Millionen Euro.
Finanziert wurde das Projekt mit Mitteln aus dem zweiten Sonderinvestitionsprogramm für die preußischen Schlösser und Gärten (Masterplan), das der Bund sowie die Länder Brandenburg und Berlin bis 2030 für die Rettung bedeutender Denkmäler der Berliner und Potsdamer Kulturlandschaft aufgelegt haben.
„Seit vielen Jahren bestand der große Wunsch, dieses Logierhaus einer gemeinsamen Nutzung zuzuführen und ein Konzept für die Touristinformation und den bisherigen Besucherservice mit der Schlosskasse zu realisieren. Viele Hürden wurden bewältigt und heute erstrahlt ein wunderschönes saniertes Denkmal. Es haben sich nicht nur die Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden verbessert, sondern wir haben das Schlossensemble durch die Sanierung des Logierhauses vollenden können. Ein neues Kleinod ist im Ortsteil Caputh entstanden. Ich danke insbesondere Herrn Generaldirektor Prof. Dr. Vogtherr und seinen Kolleginnen und Kollegen herzlich“, so Kerstin Hoppe, Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee. Kai Schlegel, ständiger Vertreter des Generaldirektors und Direktor der Generalverwaltung der SPSG, fügt hinzu: „Die zu unserer Stiftung gehörenden märkischen Schlösser in Rheinsberg, Oranienburg, Paretz, Königs Wusterhausen und in Caputh sind nicht nur wichtige lokale Orte der Kunst und Kultur, sondern immer auch Anziehungspunkte für Gäste aus anderen Regionen Brandenburgs, aus Deutschland und Europa. Im nun dank des Sonderinvestitionsprogramms wiederhergestellten Logierhaus in Caputh werden sowohl der Service für die Besuchenden als auch die Arbeitsbedingungen für unsere Beschäftigten erheblich verbessert. Zudem verbindet uns mit der Gemeinde Schwielowsee eine langjährige und gute Zusammenarbeit. Deshalb freut es mich besonders, dass wir hier jetzt gemeinsam die touristische Infrastruktur deutlich und nachhaltig voranbringen können.“
Zur Geschichte des Gebäudes
Das Logierhaus war Teil des 1694 entstandenen Vorwerks Caputh und diente nach der Fertigstellung 1738/1744 als Wohnhaus des Arrendators (Pächters). Erst im Zuge umfassender Modernisierungsmaßnahmen, die der spätere Besitzer Rittmeister Alfred von Willich 1908/1911 veranlasst hatte, wurde es zum Gästehaus. Die noch heute gebräuchliche Bezeichnung Logierhaus stammt aus jener Zeit.