Bereits 10.000 Unterschriften gesammelt
Seit mehr als zwanzig Jahren steigen die Mieten in Potsdam kontinuierlich an. Inzwischen können sich selbst Haushalte mit normalen Einkommen kaum noch ausreichenden Wohnraum in der Landeshauptstadt leisten. Die übergroße Zahl der WBS (Wohnberechtigungsschein)-Inhaber kann nicht mit einer Wohnung versorgt werden. Besonders große Wohnungen für Familien und kleine Wohnungen für Single-Haushalte sind rar. Die Leerstandsquote in städtischen Wohnungsbestand liegt seit langer Zeit unter ein Prozent. Trotz reger Bautätigkeit fehlen noch immer mehr als 10.000 preisgünstige Wohnungen.
Am Mittwoch, 6. April, wurde die 10.000. Unterschrift für das laufende Bürgerbegehren für den Potsdamer Mietendeckel geleistet.Die Initiatoren wollen erreichen, dass die Mieten im städtischen Wohnungsunternehmen ProPotsdam nur noch ein Prozent in fünf Jahren erhöht werden. Dadurch soll die Steigerung der ortsüblichen Durchschnittsmieten im Mietspiegel für alle Wohnungen gedämpft werden.
Für einen Erfolg des Bürgerbegehrens müssen sich zehn Prozent der Wahlberechtigten in die Listen eintragen. Eine Verlängerung der Sammelfrist - wie sie Volksinitiativen wegen der coronabedingten Einschränkungen mehrfach gewährt wurde - hat die Kommunalaufsicht in einem Schreiben an die Initiative ausgeschlossen. Damit bleibt noch bis Ende Mai Zeit, die fehlenden 4.500 Unterschriften zu sammeln.
„Wir fordern alle Menschen, die sich für eine soziale Wohnungspolitik einsetzen auf, die Listen unter www.mietendeckel-potsdam.de herunterzuladen und ausgefüllt zurück zu senden“, heißt es in einer Mitteilung der Initiatoren.Unabhängig davon werden sie aber auch weiterhin mit Ständen im Potsdamer Stadtgebiet unterwegs sein. An allen Samstagen führen sie von 10 bis 15 Uhr Aktionstage in den Stadtteilen durch. Die nächsten Stationen sind am 9. April der Stern und am 16. April die Waldstadt.