Die Comenius-Schule am Brauhausberg platzt aus allen Nähten. Obwohl eine hohe Nachfrage nach Plätzen für geistig und körperlich Behinderte besteht, blieben die Schüler- und Gruppenzahlen aber wegen begrenzter Kapazitäten konstant bei 115 Plätzen.
Aufgrund der steigenden Bedarfe an Schulplätzen für den sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ wird der Schulstandort nun saniert, erweitert und auf 130 Plätze ausgebaut. Der erweiterte Platzbedarf resultiere dabei nicht nur allein an der insgesamt wachsenden Zahl von Kindern und Jugendlichen in Potsdam insgesamt, sondern auch daran, dass Familien mit behinderten Kindern aufgrund der guten Versorgung gezielt nach Potsdam zögen, erklärt Schulleiterin Maren Bullerjahn.
„Mit der Errichtung eines Neubaus mit Klassenräumen, Sporthalle und Therapiebad sind perspektivisch nicht nur deutlich verbesserte Rahmenbedingungen für den Lernerfolg an dieser Schule gegeben, es gibt auch mehr Platz für geistig und körperlich behinderte Schülerinnen und Schüler“, so Oberbürgermeister Mike Schubert auf der BaustellenTour im August.
Vor Ort gibt es baulich allerdings eine schwierige Grundstückssituation durch die Hanglage und einen dichten Baumbestand. Die Errichtung eines Neubaus in der erforderlichen Größe ist auf dem Schulgelände nur nach dem Rückbau der vorhandenen Sporthalle und der Neuordnung der Außenanlagen möglich.
Gebaut wird ein eigenständiger Neubau mit gestaffelter Gebäudekubatur, der aus der neuen Sporthalle und einem dreigeschossigen Gebäudeteil mit zehn Klassenräumen, sechs Förderräumen, mehreren Wickelräume besteht. Im westlichen Grundstücksteil werden die Außenspielflächen erweitert, der Schulgarten und der Bolzplatz werden verlegt und ein weiterer Geländezugang vom Finkenweg hergestellt.
Der Kommunale Immobilien Service (KIS) legt großen Wert auf energetisch effiziente Bauten. Die hohen Anforderungen zur Barrierefreiheit werden im Neubau unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Schüler mit unterschiedlichen Einschränkungen und Förderbedarfen erfüllt.
Maren Bullerjahn freut sich insbesondere auf das neue Therapiebad vor Ort. Derzeit finden entsprechende Behandlungen zur Entspannung der Muskulatur im Werner-Alfred-Bad statt. Dafür sind regelmäßig zwei Kleinbusse im Einsatz, die die Schüler durch die Stadt kutschieren und zusätzlich sei auch noch Begleitpersonal gebunden.
Der Planungsbeginn erfolgte Ende 2018. Mit dem Abbruch der Sporthalle und der Baufeldfreimachung im Juni 2022 begannen die Bauarbeiten, die noch bis zur Fertigstellung im August 2024 stattfinden werden. Das Gesamtbudget liegt bei 12,7 Millionen Euro, darin sind 955.500 Euro an Fördermitteln enthalten.
Nach dem Rückbau der alten Turnhalle und der Errichtung des Neubaus mit neuer Sporthalle erfolgen von September 2024 bis Februar 2026 als zweiter Bauabschnitt Erweiterung sowie Umbau und Teilsanierung des Bestandsgebäudes. Dafür sind noch einmal 5,3 Millionen Euro eingeplant.
Die Erweiterung des Bestandsgebäudes erfolgt durch einen giebelseitigen Anbau mit Aufzug. Das Bestandsgebäude wird umgebaut und teilsaniert, insbesondere durch Brandschutzmaßnahmen und die Erneuerung von technischen Installationen. Auch hier werden die hohen Anforderungen zur Barrierefreiheit unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Schüler mit unterschiedlichen Einschränkungen und Förderbedarfen berücksichtigt.
Die Baustellenlogistik vor Ort wird durch die Hanglage und den Baumbestand aufwendig, es gibt nur eingeschränkte Einrichtungsflächen für die Baustellen und die Baustellenzufahrt von der Straße Brauhausberg und vom Finkenweg. Während der Baumaßnahme läuft der Schulbetrieb im Erweiterungsneubau weiter. Abgesperrt wird die Baustelle durch einen massiven Bauzaun aus Pressspan, den die Schüler bemalen können.