Richtfest in der Medienstadt
Es ist ein kalter, grauer Novembertag, doch Licht und Wärme lassen am Filmpark nicht lange auf sich warten. Am Donnerstag wurde das Richtfest der Grundschule mit Hort, Parkhaus und Sporthalle am Filmpark Babelsberg gefeiert.
Erstmals in der Geschichte der Stadt entsteht ein Schulgebäude in öffentlich-privater Partnerschaft - ein sogenanntes ÖPP-Modell. Der private Bauherr ist die Filmpark GmbH mit Chef Friedhelm Schatz. Errichtet wird nach den Anforderungen der Stadt ein schlüsselfertiges Schulgebäude.
Friedhelm Schaatz bezeichnet es als ein Projekt, das „im Werdegang ziemlich anspruchsvoll war“. Der Schulneubau ist Teil des städtischen Schulentwicklungsplanes, der auf einen bedarfsgerechten Ausbau der Bildungsinfrastruktur abzielt. In der Grundschule mit drei Zügen soll mit circa 3.300 Quadratmetern Nutzfläche ein Lernort für 504 Schüler entstehen. Ein kommunal geführter Hort bietet 350 Hortplätze auf circa 1.650 Quadratmetern. Hinzu kommen eine Zweifeldsporthalle sowie Außenanlagen. Schon im kommenden Schuljahr 2023/24 sollen etwa 85 Schüler in drei ersten Klassen an der Schule lernen können. Bis zum Schuljahr 2028/29 wird die Grundschule in allen Klassenstufen hochwachsen und etwa 504 Kinder werden die Schule besuchen.
Ein „Helm des Ermöglichen“
Bildungsbeigeordnete Noosha Aubel, die im Februar ihren Dezernentenposten in der Stadt Potsdam niederlegt, bedankte sich bei den Kollegen in der Bauverwaltung sowie dem Finanzdezernenten Burkhard Exner, die immer mit dem „Hut des Ermöglichen“ unterwegs waren. Auch wenn sie zum Schuljahresbeginn nicht mehr in Amt und Würden sei, möchte sie bei der Einweihung dabei sein.
Der Baubeigeordnete Bernd Rubelt griff den „Hut des Ermöglichen“ auf und korrigierte, das sei ein „Helm“. Man müsse gut gerüstet sein. Das habe damit zu tun, dass „wir uns angewöhnt haben, beim Ermöglichen immer alles zu 100 Prozent haben zu wollen.“ Und das ginge nicht. „Wir müssen ein Ziel haben, eine Vision, eine Idee, wie Schulentwicklung stattfinden kann, wie Quartiere sich entwickeln, und dann müssen wir dafür sorgen, dass Kompromisse gefunden werden und die müssen umsetzbar sein.“ Das versuche man gemeinsam mit den Stadtverordneten umzusetzen. „Und deshalb müssen wir uns gemeinsam diesen Helm aufsetzen.“
Beim Schulneubau in der Medienstadt sei ganz viel im Denken verändert worden. Ein eigentlich zu kleiner Standort – schematisch gesehen, aber ein richtiger Standort. Und dann die Frage: Wie funktioniert eine Schule mit den gegebenen Vorstellungen? Am Standort Medienstadt seien laut Bernd Rubelt viele Kompromisse eingebaut, und das müsse man auch mal ausprobieren. „Runterkommen von den 100 Prozent und kluge, nachhaltige Lösungen entwickeln.“
Ein steiniger, langer Weg
Die Landeshauptstadt Potsdam als Schulträger wird mit der Fertigstellung für einen Zeitraum von fünf Jahren die Schule und den Hort zunächst mieten und später ankaufen. Die Sporthalle soll langfristig als gemietetes Objekt für Schüler sowie Vereine zur Verfügung stehen. Friedhelm Schatz verspricht bereits eine fulminante Einweihungsfeier.