Ein schwarzer Wald, verkohlte Bäume und verbrannter Boden: So sah der Wald bei Treuenbrietzen nach dem Brand von 2018 aus. In Brandenburg hat es den Angaben zufolge seit 2018 zahlreiche Waldbrände oder durch Trockenheit Ernteausfälle gegeben. Zudem waren allein im Vorjahr 100 Hitzetote zu beklagen. Foto: Blickpunkt-Archiv
Extremwetterlagen nehmen tendenziell zu: Strategien, um Gefahren abzuwenden, werden erarbeitet
Stürme, Dürren, Überschwemmungen, Brände - solche extremen Wetterphänomene treten immer häufiger auf. Angesichts künftig drohender Extremwetterereignisse wird in Brandenburg ein Klimaplan mit Maßnahmen für Land und Kommunen erarbeitet. „Kein Klimaschutz ist am Ende wesentlich teurer als die Kosten für die Schäden“, so Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (B‘90/Grüne) kürzlich in Potsdam. Selbst bei erfolgreicher Reduktion von Treibhausgasemissionen setzten sich die Klimaveränderungen fort.
Als eine der ersten Kommunen des Landes hat die Landeshauptstadt Potsdam eine Starkregenkarte für das Stadtgebiet erarbeitet. „Das Thema Klimawandel muss zukünftig auch in der Stadtplanung der Landeshauptstadt Potsdam aktiver betrachtet werden. Mit der Stadtklimakarte haben wir nun ein Instrument, welches im Abwägungsprozess der Bauleitplanung eine wichtige Rolle spielen soll“, erklärte Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos). Insbesondere bei Planungen werde es immer wichtiger, gegen sommerliche Überhitzung im bebauten Stadtgebiet Frischluftleitbahnen, wie zum Beispiel ausgedehnte Park- und Grünflächen, bis an dicht besiedelte Gebiete vorzuhalten. Aber auch Starkregenereignisse werden aufgrund des Klimawandels häufiger auftreten. Bei der Starkregenvorsorge ist daher auch ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit gefragt. „Als Landeshauptstadt helfen wir mit der Starkregengefahrenkarte nun allen Bürgerinnen und Bürgern, leicht zu erkennen, wo stärker gefährdete Bereiche sind, damit entsprechend Vorsorge getroffen werden kann“, so Rubelt weiter.
Plan zur Klimaanpassung
Auch Frank Kreienkamp vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bestätigte die Notwendigkeit, sich künftig auf die Folgen der Klimaveränderungen einzustellen. Er gab einen Einblick in die Extremwetterereignisse aus der jüngeren und jüngsten Vergangenheit, die aus Sicht der Wissenschaft eindeutig auf die Klimaveränderungen zurückzuführen sind.
„Unter den gegenwärtigen Klimabedingungen ist es zu erwarten, dass ähnliche Ereignisse wie die extremen Niederschläge an der Ahr, meteorologische Dürren und Hitzewellen auch in Brandenburg auftreten können. Durch den Klimawandel sind derartige Ereignisse häufiger und intensiver geworden. Durch weitere Treibhausgasemissionen und den resultierenden weiteren Temperaturanstieg werden sich diese Trends verstärken“, so Frank Kreienkamp.
Im November vergangenen Jahres habe das Kabinett beschlossen einen entsprechenden Klimaplan zu erarbeiten. Der Entwurf soll laut Axel Vogel noch in diesem Jahr vorliegen und öffentlich präsentiert werden.