Es wird als Erstes eine Grundschule mit Hort und Kita errichtet
Mit dem Richtfest für die Grundschule samt Hort und Kita ist am vorigen Donnerstag in Potsdams jüngstem Stadtteil Krampnitz ein wichtiger Meilenstein erreicht worden. Beim symbolischen ersten Spatenstich im vorigen Oktober dominierten noch die denkmalgeschützten grauen Kasernen das Bild. Mittlerweile sind sie in das moderne Schulensemble integriert, für dessen neu gebaute Bestandteile auf eine Holz-Hybridbauweise gesetzt wird. „Wir sehen endlich, was in Krampnitz passiert“, erklärte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD).
600 Schul- und 160 Kitaplätze werden mit dem Bau geschaffen. Dass zuerst die Bildungsinfrastruktur entsteht und dann die Wohnungen, sei etwas Besonderes, betonte Brandenburgs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Manja Schüle, bei der Zeremonie. Und es sei auch keine gewöhnliche Schule, sondern ein besonderer Campus.
Durch sechs Clustermodule, in denen Lernlandschaften mit Schulräumen, Räumen für Gruppenarbeiten, Lehrerzimmern und Hortbereiche entstehen, bietet das Raumprogramm moderne Strukturen, die einen Ganztagsbetrieb der Einrichtung ermöglichen. Die Räume sollen aber auch von der Volkshochschule und der Musikschule genutzt werden können, sagte Bert Nicke, Geschäftsführer des Entwicklungsträgers Potsdam. Auch beim Thema Energieversorgung wurde auf sinnvolle Lösungen gesetzt: mit Photovoltaik- und Solarthermieanlagen für die Stromerzeugung, Raumheizung und zur Warmwasserbereitung sowie der Rückgewinnung von Energie aus der Abluft der Lüftungsanlagen.
Einen Beitrag zur CO₂-Reduktion leistet auch die Hybridbauweise beim Neubau, der neben der Mensa unter anderem die Sporthalle enthält. Zu etwa 30 Prozent konnte so Stahlbeton durch Holz ersetzt werden, schätzt Sandra Jacob, die bei der ProPotsdam Bereichsleiterin für Wohnungsneubau ist. Zudem spare das Vorgehen einerseits Bauzeit, weil die Rahmen vormontiert werden, zum anderen sei so auch für den Fall eines Rückbaus eine bessere Trennbarkeit der verwendeten Materialien gegeben.
Zum Schuljahr 2014/25 soll das Lernen in der Einrichtung beginnen können. Bis dahin soll auch die umgebende Infrastruktur deutlich ausgebaut werden. „Der Abbruch tritt in den Hintergrund, und die Entwicklung beginnt“, so Nicke. Dafür sei auch der Anschluss an den ÖPNV zwingend notwendig, wie Oberbürgermeister Schubert erklärte. „Wir halten an der Planung für die Tramerschließung fest“, sagte er beim Richtfest.
Die Grundschule wird nicht die einzige Bildungseinrichtung in Krampnitz bleiben. Nur einen Tag vor dem Richtfest sind die Siegerentwürfe für den Realisierungswettbewerb für die Gesamtschule in Krampnitz vorgestellt worden und die Preisträger wurden gekürt.