Bis 2032 sollen alle vier Topographie-Bände von Potsdam fertiggestellt sein
Der Startschuss für die erste, mehrbändige Denkmaltopographie für die Landeshauptstadt ist am Dienstag, 10. Mai, gefallen. Hierfür kamen die Projektbeteiligten am Flatowturm im Park Babelsberg zusammen und gaben erste Informationen zum großangelegten Vorhaben der nächsten Jahre. Unter dem von Dr. Thomas Drachenberg, Landeskonservator und stellvertretender Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM), ausgerufenen Leitspruch „Wir können nur schützen und pflegen, was wir kennen“, soll noch in diesem Jahr mit der Erarbeitung des ersten Bandes begonnen werden.
Für das Publikationsprojekt, welches Potsdamer Baudenkmäler vollständig erfassen und darstellen soll, arbeitet das BLDAM in enger Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) sowie die Landeshauptstadt Potsdam (LHP) zusammen. Geplant sind insgesamt vier Bände, die laut Dr. Dirk Dorsemagen, Referatsleiter Hochbau II, Abteilung Architektur der SPSG, auch als Referenzwecke dienen sollen.
Mit der Topographie Potsdams soll zudem eine Lücke geschlossen werden: Bisher wurden bereits vierzehn Bände veröffentlicht, die die Denkmäler des Landes Brandenburg darstellen – der erste Band erschien 1994. Für die Landeshauptstadt Potsdam gibt es bislang jedoch keine eigene Denkmaltopographie.
Dass die Erfassung des Denkmalbestandes an Bauten und Gärten in Potsdam längst überfällig ist, betonte vor Ort auch Dr. Christine Onnen, Dezernatsleiterin Inventarisation und Dokumentation des BLDAM. Zudem erläuterte sie: „Konzipiert sind insgesamt vier, nach Stadtgebieten gegliederte Bände. Jeder führt in die historische Entwicklung verschiedener Ortsteile ein, ist mit vielen historischen Karten und aktuellen Denkmalkartierungen illustriert.“
Dabei wird jedes Denkmal nach klaren wissenschaftlichen Kriterien in Wort und Schrift erfasst und so eine flächendeckende Darstellung der Potsdamer Denkmallandschaft sichergestellt. Ergänzt und erweitert werden die gedruckten Werke noch durch digitale Angebote.
Die Bedeutung und Wichtigkeit einer eigenen Denkmaltopographie der Stadt Potsdam verdeutlichte auch Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtwentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der LHP. „Ich freue mich, dass mit diesem Vorhaben erstmalig der gesamte Bestand an Denkmalen in Potsdam zusammenhängend dokumentiert wird. So wie Potsdam als Gesamtkunstwerk eine besondere Stadt ist, wird dies auch eine ganz besondere Topographie werden.“
Ein Team aus sechs bis sieben Hauptautoren um den Architekten und Denkmalpfleger Jörg Limberg sowie mehrere, externe wissenschaftliche Autoren werden an der Topographie mitwirken.
Der erste Band wird sich mit den Gebieten Park Babelsberg, Babelsberg, Neu-Babelsberg, Klein-Glienicke, Stern und Drewitz befassen. Etwa 500 Denkmäler auf circa 600 Seiten werden darin vorgestellt. Die Veröffentlichung dieses Bandes ist bis 2025/2026 geplant, alle vier Topographie-Bände sollen bis 2032 fertiggestellt sein.