Der Equal Pay Day markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. Er ist der Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer seit dem 1. Januar 2022 für ihre Arbeit bezahlt werden.
Rechnet man den Wert in Tage um, arbeiten Frauen insgesamt 66 Tage umsonst. Der Equal Pay Day, der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern, macht auf das bestehende geschlechtsspezifische Lohngefälle aufmerksam und wird in zahlreichen Ländern an unterschiedlichen Tagen begangen. Der Aktionstag markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Statistisch gesehen haben Frauen dieses Jahr vom 1. Januar bis 7. März umsonst gearbeitet. Aktuell beträgt die Lohnlücke 18 Prozent.
Warum verdienen Frauen weniger? Das hat vielfältige Gründe. Ein Großteil der Lohnlücke lässt sich mit sogenannten strukturellen Unterschieden erklären. So arbeiten Frauen beispielsweise häufiger in Berufen, die generell schlechter bezahlt sind, übernehmen seltener Führungspositionen und gehen öfter in Teilzeit als Männer. Doch auch in der gleichen Position und mit gleicher Erfahrung und Qualifikation klafft zwischen dem Gehalt von Frauen und Männern immer noch eine Lücke.
Neben einer fairen Bezahlung geht es dem Autonomen Frauenzentrum in Potsdam aber auch um Anerkennung und Wertschätzung von Berufen, die vorwiegend von Frauen ausgeübt werden: So etwa in der Alten- und Krankenpflege und in Erziehungsberufen.„In der Coronakrise haben wir oft über systemrelevante Berufe gesprochen. Frauen hatten und haben aufgrund ihres geringen Einkommens auch mit niedrigeren Sozialleistungen wie Kurzarbeitergeld über die Runde kommen müssen“, so Heiderose Gerber, geschäftsführende Vorstandsfrau des Autonomen Frauenzentrums. „Nun muss es darum gehen, systemrelevante Berufe entsprechend aufzuwerten: Mit guter Bezahlung und guten Arbeitsbedingungen.“ Ebenso bedarf es Anreize für gleichverteilte Belastungen in den Partnerschaften. Erwerbsunterbrechungen, Arbeitszeitreduzierung in Familien mit Kindern dürfen nicht zum Nachteil in der Erwerbsbiografie von Frauen sein.