Calauer Verein gründet Waldkindergarten und sucht per Crowdfunding-Kampagne Projektunterstützer
Mehr Bewegung in der Natur, weniger Smartphone, Tablet und Co. Gerade für Kinder ist das Spielen in der Natur und an der frischen Luft elementar wichtig für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung. Auch soziale Kompetenzen werden beim gemeinsamen Budenbauen und Entdecken geschult. Kleine Abenteuerer erfahredraußen viel über die heimische Flora und Fauna und die Wechselspiele der Umwelt.
Die Vorzüge der Natur-Pädagogik haben auch Hendrik Kurth, Maddalena Sartori und Friedrich Lütke Schwienhorst erkannt. Im Oktober 2020 gründeten sie mit weiteren Personen den gemeinnützigen Verein „Zukunftsstiftung Lausitz e.V.“ und konnten so EU-Fördergelder für die Umsetzung eines Waldkindergartens beantragen. „In unseren Augen ist die Region wahnsinnig lebenswert“, sagt Friedrich Lütke Schwienhorst. Der dreifache Familienvater stammt selbst aus der Region und möchte als Mitinitiator des Waldkindergartens der nächsten Generation ein positives Zukunftsbild zeichnen. Das Konzept der Waldkita sieht vor, dass die Kindergartenkinder den ganzen Tag zusammen mit den Betreuern in der Natur verbringen. „Die Kinder werden Buden bauen, ihr Spielzeug selbst basteln und ihre natürliche Umgebung mit allen Sinnen erfahren können“, schwärmt Schwienhorst. Die Waldkita wird ab der voraussichtlichen Eröffnung am 8. August 18 Kindern von drei bis sechs Jahren einen ganz besonderen Betreuungsplatz bieten. Acht Plätze sind bereits belegt. Wer sich für das Konzept und einen Kitaplatz interessiert, findet auf der Vereinsseite unter www.zukunftsstiftung-lausitz.de alle nötigen Informationen.
Mit Jan Grogorick und Christopher Faatz hat der Verein auch zwei erfahrene Pädagogen gefunden, die als Facherzieher für Natur- und Waldpädagogik hinter dem Projekt stehen. Die beiden jungen Erzieher haben bereits ihre Jobs gekündigt und sind mit sehr viel Eifer und Leidenschaft bei der Sache.
Nachdem die Initiatoren im März dieses Jahres den Fördermittelbescheid für erste finanzielle Mittel erhielten, war der Anfang gemacht. Im 30-Seelen-Dorf Settinchen, einem Ortsteil von Calau, fand sich das passende Pachtland für ihr Vorhaben. Auf dem eingezäunten, 2.000 m² großen Grundstück wird neben einem Sanitärcontainer auch ein Rundwagen, eine Art Minihaus, seinen Platz finden. Der 45 Quadratmeter große Wagen, in dem eine kleine Kochnische, eine Toilette, Schlafplätze, Tische und Stühle Platz finden, wird den Kindern bei unwirtlichem Wetter als Aufenthaltsmöglichkeit dienen. Mit didaktischen Spielen und bespielbaren Naturmaterialien kann den Kindern dann ein spannendes Ersatzprogramm geboten werden.
Auch ein circa drei Hektar großes Waldstück in der unmittelbaren Nähe konnte zur Freude der Initiatoren mitgepachtet werden. „Da wir für die Sicherheit der Kinder Sorge tragen, wird regelmäßig ein Sachverständiger den Wald begutachten und die Sicherheit prüfen“, so Schwienhorst.
Im Zuge der Bauarbeiten suchen die Vereinsmitglieder und Erzieher spendenwillige Unterstützer ihrer besonderen Idee. Ziel sei es, mit den Menschen in der Region die gemeinsame Zukunft vor Ort aktiv zu gestalten, dem großen Bedarf nach regionalen Kindergartenplätzen nachzukommen und das Leben vor Ort für die Kinder aber auch für Eltern, Großeltern und Dorf-bewohner zu bereichern.
Auf der Crowdfundingseite
www.startnext.com/waldkita-calau, die in der vergangenen Woche online gegangen ist, können Interessierte das Projekt ganz unkompliziert unterstützen. Mit den Spenden soll die Anschaffung des pädagogischen Materials, die Errichtung des Sanitärcontainers und die Gestaltung der Außenanlagen realisiert werden. Für die bestehende Finanzierungslücke liege schon eine Finanzierungsbestätigung einer örtlichen Bank vor, erklären die Initiatoren. Je erfolgreicher die Kampagne verläuft, desto weniger fremdfinanziertes Geld muss der Verein in die Hand nehmen. Das Crowdfunding läuft noch bis zum 15. August.
„Schön wäre es natürlich, wenn unser Kindergarten in Settinchen ein Leuchtturmprojekt für weitere regionale Projekte der Zukunftsstiftung Lausitz e.V. wird“, hofft Schwienhorst.