Der zweite Kinder-Lebens-Lauf rückt die Arbeit von Kinderhospizen in den Mittelpunkt.
7000 Kilometer – so weit ist die Engels-Fackel in den vergangenen sechs Monaten quer durch Deutschland getragen worden. Mit der Aktion des Bundesverbands Kinderhospiz wurde an rund 120 Stationen auf die Kinderhospizarbeit aufmerksam gemacht. In Potsdam nahm der neunjährige Nils Hofmann die Fackel entgegen, bevor diese weiter in Richtung Spreewald ging.
„Es ist eine wichtige Aktion, um das Tabuthema aus dem Abseits herauszuholen“, sagte Potsdams Bürgermeister Burkhard Exner bei der Übergabe der Fackel. „Die wenigsten wissen, dass es in Deutschland rund 50.000 Kinder gibt, die an einer Krankheit leiden, die das Leben verkürzt.“ Er ziehe daher den Hut vor den Ehrenamtlern. Dazu gehört etwa der ambulante Kinderhospizdient der Kinderhilfe. „Wir betreuen Familien mit schwerkranken Kindern“, berichtet Dr. Sabine Albrecht, die das Sozialmarketing für die Kinderhilfe im Land Brandenburg betreut. Die Angebote sind breit gefächert: von der Hilfe beim Ausfüllen von Formularen bis hin zu Angeboten für die Geschwister. Denn gerade letzte würden oft zu kurz kommen, berichtet sie. Durch die Arbeit des Vereins lernen sie dann andere Kinder kenne, denen es genauso gehe.
Weiterreise per Springseil
Der Stopp in Potsdam vor dem Brandenburger Tor diente in doppelter Hinsicht dazu, für Aufmerksamkeit zu sorgen. Denn es ging auch darum, die Fackel symbolisch zur nächsten Station zu bringen. Das geschah auf der halbjährigen Reise mal zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Rollstühlen, Booten oder – wie in Potsdam – per Springseil. Dafür wurden die Ehrenamtler und Passanten gebeten, Seilsprünge für die Kinderhospizarbeit zu leisten. Jeder Sprung galt als ein zurückgelegter Meter. Gemeinsam wurden so insgesamt 140.000 Sprünge geleistet, um die 140 Kilometer lange Strecke nach Burg im Spreewald zurückzulegen. Dort befindet sich das Johanniter-Kinderhaus „Pusteblume“, das neben einem Hospiz für Kinder auch eine Wohngemeinschaft beinhaltet. Zieleinlauf der Fackel ist am 4. Oktober am Brandenburger Tor, bevor sie zum Welthospiztag am 7. Oktober im Europa-Park Rust eintrifft – auf den Tag genau sechs Monate, nachdem sie in Berlin gestartet ist.
Weitere Informationen zum ambulanten Kinderhospizdienst und den vielfältigen anderen Angeboten des Vereins Kinderhilfe gibt es im Internet auf kinderhilfe-ev.de.