Bauland wird in Potsdam immer teurer. Das beeinflusst nicht nur entscheidend die Kosten für Eigenheimbauer, sondern auch die späteren Mieten im Geschosswohnungsbau. Symbolbild: Pixabay
In Potsdam sind die Quadratmeterpreise für Bauland im vergangenen Jahr um bis zu 200 Euro gestiegen. Das geht aus den neuen Bodenrichtwerten hervor, die der Gutachterschuss anhand der Verkaufspreise von 2021 festgesetzt hat.
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte hat für das Gebiet der Landeshauptstadt zum Stichtag 1. Januar 2022 neue Bodenrichtwerte beschlossen. Dabei handelt es sich um durchschnittliche Lagewerte von Grundstücken innerhalb abgegrenzter Gebiete. Sie werden anhand aller Verkäufe des Vorjahres errechnet.
In Potsdam gibt es 106 unterschiedliche Richtwerte für Bauland und drei Bodenrichtwerte für land- und forstwirtschaftliche Flächen. Voraussichtlich Anfang März sollen die neuen Richtwerte im amtlichen Portal „Boris Land Brandenburg“ veröffentlicht werden. Auf www.boris-brandenburg.de können sie dann kostenfrei abgerufen werden. Die aktuellen Bodenrichtwerte vom 1. Januar 2022 sind auch Grundlage für das zukünftige Grundsteuermodell, für das ab 1. Juli Daten erhoben werden. Dass Potsdam mit seiner Nähe zu Berlin ein begehrter Immobilienstandort ist, ist lange bekannt.
Begrenzte Verfügbarkeit lässt die Preise sowohl für unbebaute Grundstücke, für die die Bodenrichtwerte gelten, als auch für Häuser und Eigentumswohnungen in die Höhe schnellen. Der Vorsitzende des Potsdamer Gutachterausschusses, Winfried Schmidt, sieht zudem das anhaltend niedrige Zinsniveau als Treiber am Immobilienmarkt, da reichlich Kapital vorhanden ist. "Wer ein Baugrundstück für sein Eigenheim sucht, musste im Jahr 2021 mit durchschnittlich 545 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche rechnen", so Schmidt.
Der enorme Preisdruck spiegelt sich in den neuen Bodenrichtwerten. Sie sind bei Grundstücken für den individuellen Wohnungsbau, aber auch für den Geschosswohnungsbau um 10 bis 200 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Das hat auch Auswirkungen auf die zukünftigen Mietpreise im Neubau. Ähnlich ist es bei den Bodenrichtwerten für gewerbliche Nutzung. Sie erhöhten sich im Durchschnitt um 35 Euro. Nur bei 17 Bodenrichtzonen für baureifes Land blieben die Werte unverändert.
