Die neue Spargelkönigin Charlotte Schmidt hat ihr Amt übernommen
Die Beelitzer Spargelsaison für 2023 läuft seit Donnerstag, dem 13. April, offiziell. Gemeinsam mit Bürgermeister Bernhard Knuth und dem Spargelvereinsvorsitzenden Jürgen Jakobs läutete die neue Spargelkönigin Charlotte Schmidt die neue Saison ein.
Wie es sich für den Saisonauftakt gehört, wurde er groß auf der Freilichtbühne zelebriert – inklusive einem Auftritt der Spargelfrauen und der Kinder der Kita Sonnenschein mit dem Spargellied. Die neue Spargelkönigin wurde stilecht in einem historischen Rolls-Royce aus dem Jahr 1956 vor die Bühne chauffiert. Dort übernahm sie offiziell die Nachfolge von Joelina Jakobs. Mit dem Amt kommen auf Charlotte Schmidt viele Termine zu, bei denen sie sehr viele nette Menschen kennenlernen werde, sagte Jakobs. „Am meisten freue ich mich auf das Spargelfest“, erklärte die neue Spargelkönigin auf Nachfrage von Moderator Christofer Hameister. Musikalisch wurde die Veranstaltung mit Chansons und Schlagern der 1960er- und 1970er-Jahre von Heike Huth und Band gestaltet.
Lachstatar mit Miso-Mayonnaise
Eine der ersten Amtshandlungen von Charlotte Schmidt in ihrer neuen Rolle war es, das Rezept auszuprobieren, das Starkoch Ralf Zacherl aus dem Beelitzer Spargel zubereitet hatte. „Sehr, sehr, sehr, sehr lecker“, lautete ihr Urteil. Zacherl hatte ein Lachstatar mit gebratenem Spargel und Miso-Mayonnaise angerichtet, das nicht nur Charlotte Schmidt gut schmeckte. Sobald das Essen für die Besucher der Eröffnungsveranstaltung freigegeben wurde, war es auch schnell restlos verputzt. Die Spargelkönigin selbst isst am liebsten den grünen Spargel – und das entweder als Salat oder ganz klassisch mit Schnitzel, wie sie verriet.
Ausflug auf die Anbaufläche
Nach dem Verkosten von Zacherls Spargelkreation ging es auf ein Feld in der Nähe des Ortsteils Schönefeld – in einem historischen Ikarus-Bus, der vom ehemaligen Regiobus-Geschäftsführer Hans-Jürgen Hennig höchstpersönlich gelenkt wurde. Auf dem Feld angekommen, konnten die Vertreter der Spargel- und Politprominenz gemeinsam den ersten Spargel stechen, für einige Erinnerungsfotos posieren und sich vor allem persönlich davon überzeugen, wie gut das Edelgemüse inzwischen im Beelitzer Sander wächst.
Wegen der kühlen Nachttemperaturen hatte sich das Wachstum zuletzt etwas verzögert. Manche Höfe boten ihre Waren dennoch schon seit Ende März an. Mittlerweile haben aber alle 14 Betriebe, die im Beelitzer Spargelverein aktiv sind, ausreichend Gemüse, um Stände, Hofläden, Restaurants und Supermärkte zu beliefern. Und nicht nur die Bauern profitieren von der Beliebtheit des Beelitzer Spargels. „Im vergangenen Jahr haben sich Tagesausflüge nach Beelitz als kulinarische Kurzurlaube großer Beliebtheit erfreut. Wir hoffen, dass dieser Trend jetzt nach der Landesgartenschau anhält“, so Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins. Er erwartet eine gute Saison, das milde Wetter mit bisher ausreichend Regen spiele den Bauern in die Hände.
Anbau auf rund 1.500 Hektar
Insgesamt wird der Spargel rund um Beelitz auf rund 1.500 Hektar angebaut, was die Region zum größten zusammenhängenden Anbaugebiet in Deutschland macht. Rund 5.000 Arbeitskräfte sind mit der Spargelernte beschäftigt. Der feldmäßige Anbau des Gemüses in Beelitz reicht dabei bis ins Jahr 1861 zurück. „Die Qualität des Gemüses ist über all die Jahre hervorragend geblieben. Regionalität und kurze Lieferwege sind viel genutzte Schlagworte unserer Zeit. Beim Spargel haben es die Verbraucher selbst in der Hand, das in der Region erzeugte Gemüse zu kaufen oder vor Ort auf den Höfen zu genießen“, so der Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth.
Höhepunkt der Saison ist das traditionelle Spargelfest, das in diesem Jahr zum 43. Mal begangen wird und vom 2. bis 4. Juni gefeiert wird. Die Spargelsaison geht dann bis 24. Juni.