Umbau Behlertstraße: Der zweite Bauabschnitt startete am 20. Mai
Ohrenbetörender Lärm beim Ortstermin am Dienstag in der Potsdamer Behlertstraße. Doch der Baulärm scheint unvermeidbar, denn die Straßenbauarbeiten sollen zügig vorangehen.
Der Fahrbahn im ersten Bauabschnitt der Behlertstraße - Berliner Straße bis erste Einfahrt des Behördenstandortes - ist nunmehr fertiggestellt. Die Nebenflächen werden bis 10. Juni vollständig gepflastert sein. Bis zum 7. Juni soll der Umbau der Fußgängerführung und Rettungsgassen erfolgt sein, heißt es beim Vor-Ort-Pressetermin. Ebenso werden bis dahin alle Provisorien des ersten Bauabschnittes zurückgebaut. Die Fahrbahnbefestigung für den ersten Teilabschnitt des zweiten Bauabschnitts wird am 8. Juni gefräst und aufgebrochen; am 13. Juni soll der Leitungsbau starten.
Für den Beginn des zweiten Bauabschnitts musste die Verkehrsführung geändert werden. Die Zufahrt bis zum Behördenzentrum erfolgt nur noch aus Richtung Berliner Straße über die Querverbindung Gutenbergstraße / Behlertstraße in beiden Fahrtrichtungen. Die Umleitung für den Durchgangsverkehr bleibt unverändert.
Die neue Fahrbahn erhält einen neuartigen Belag, Clean Air (ClAir®) Asphalt genannt, der seit 2019 deutschlandweit in bislang dreizehn Untersuchungsstrecken eingesetzt wurde. Dieser wurde vom Strabag Kompetenzzentrum TPA unter Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Lehre und Wirtschaft entwickelt. Die neue Asphaltfahrbahnoberfläche weise zusätzlich zu den Standardanforderungen stickstoffoxid- und lärmmindernde Eigenschaften auf. Der Belag habe durch das Einstreuen von titandioxidhaltigem Abstreumaterial direkt nach dem Einbau eine stickoxidreduzierende Wirkung (Photokatalyse). Dabei reagiert unter UV-Einwirkung das Stickoxid der Abgase mit dem in der Oberfläche der Fahrbahn vorhandene Titandioxid zu Nitrat. Es komme je nach Bebauung, Witterung und Verkehrsbelastung zu einer Reduzierung von Stickoxiden zwischen vier und zehn Prozent, erklärt Bauleiterin Suzanne Kluge. Da die Stickoxidbelastung bei enger Bebauung, sonnigen und vielbefahrenen Bereichen besonders groß ist, hat sich die Landeshauptstadt in der Behlertstraße für den Einbau dieses Belages entschieden. Gleichzeitig tritt ein lärmmindernder Faktor auf, vergleichbar mit der Verwendung von „Flüsterasphalt“. Dadurch komme es zu einer Reduzierung der Abrollgeräusche, die einer gefühlten Minderung des Verkehrslärmes von 30 bis 35 Prozent entsprechen würde.
Je mehr sich die Bauarbeiten im zweiten Abschnitt dem Heiligen See nähern, umso mehr sei auch mit einem höheren Grundwasserstand zu rechnen, erklärt Suzanne Kluge. Das erschwere die Arbeiten. Unter Berücksichtigung aller bislang aufgetretenen unvorhergesehenen Ereignisse und Erkenntnisse aus dem ersten Bauabschnitt sei als Bauende Mitte Februar 2023 derzeit realistisch anzunehmen. Dabei werde jedoch von keiner Baupause durch strengen ausdauernden Frost in den Monaten Dezember / Januar ausgegangen.
Und noch ein wichtiger Hinweis für Autofahrer: Sie sollten an der Kreuzung von Nuthestraße und Behlertstraße wieder recht umsichtig fahren, denn dort ist nun wieder der Blitzer in Betrieb. Er befindet sich an der Ecke Behlertstraße / Berliner Straße und war im Zuge des ersten Bauabschnitts teilweise verdeckt und damit nicht funktionsfähig.