Erst in fünf Jahren kann die Schule in ihr eigenes Gebäude umziehen, dennoch startet nach den Sommerferien das Gymnasium für den Potsdamer Norden mit drei Klassen
Es ist soweit: Zum Schuljahr 2022/23 wird Potsdam um ein Gymnasium reicher, das sich vor allem an Schüler aus den nördlichen Stadtteilen richten soll. Am Dienstag hat Bildungsdezernentin Noosha Aubel (parteilos) gemeinsam mit der zukünftigen Schulleiterin Dörte Schubert die neue Schule vorgestellt, für die es bereits ein Grundkonzept gibt. Die Mitarbeit der Eltern sei ihr besonders wichtig und bei einer Schulneugründung auch breit gefächert möglich, erläuterte Dörte Schubert.
Untergebracht wird das Gymnasium zunächst im Nordflügel des Oberstufenzentrums 1 in der Jägerallee. Dort stehen den auf drei Klassen verteilten 84 Siebtklässlern im ersten Schuljahr drei Etagen sowie Fachräume, die zum Teil auch vom OSZ weitergenutzt werden, zur Verfügung. Zudem gibt es eine große Drei-Felder-Turnhalle mit mehreren Außenflächen. Auch für die Pausen gebe es genug Raum, obwohl das OSZ nicht über einen Schulhof im eigentlichen Sinn verfügt, sagt Dörte Schubert. Die von den Berufsschülern nur wenig genutzte Mensa im Eingangsbereich des OSZ können die Gymnasiasten, die auch Ganztagsunterricht bekommen sollen, ebenfalls nutzen, das Essen werde angeliefert.
Sechs engagierte Lehrkräfte gehören bereits zum Team
Sechs Lehrkräfte hat Schubert, die zurzeit als stellvertretende Schulleiterin am Hannah-Ahrendt-Gymnasium arbeitet, bereits für ihr neues Team gewinnen können. Sie kommen aus Potsdam oder der näheren Umgebung und haben sich im Rahmen eines Umsetzungsverfahrens für die Neugründung entschieden. Auffällig ist, dass alle trotz ihrer zwei- bis zehnjährigen Lehrerfahrung noch sehr jung sind und damit sicherlich viel Verständnis für ihre Schüler aufbringen werden. Statt eines so genannten Fachprofils, bei dem Schwerpunkte beispielsweise in den Naturwissenschaften, Sprachen oder einer musischen Ausrichtung gesetzt werden, soll es hier eine individuelle Potenzialförderung geben. So kann sich jeder Schüler und jede Schülerin nach eigener Neigung entwickeln und bekommt dabei die entsprechende Unterstützung. Als Leitmotive sollen Kreativität, Empowerment und Autonomie gelten. Dazu passen auch die Jahrgangsstufenkonzepte. In der Klasse 7 beginnt es mit dem Thema Ökologie, in der Klasse 8 steht Soziales im Mittelpunkt - dazu soll es eine Kooperation mit einem Seniorenzentrum geben. Die neunte Klasse widmet sich dem Künstlerisch-Kreativen und sieht neben Videoproduktionen auch Chor und Theater vor. In Klasse 10 soll es dann um das Thema „Herausforderung“ gehen - und zwar sowohl in der Arbeits- als auch in der Lebenswelt.
Lernkonzepte für höhere Klassen folgen
Detailliert ausgearbeitet sind die Jahrgangskonzepte für die höheren Klassen noch nicht, da die dafür notwendigen Lehrkräfte noch nicht an Bord sind. Eines ist jedoch schon sicher: Das neue Gymnasium soll sich durch breite Wahlmöglichkeiten aus dem gängigen Schulalltag hervorheben, dazu wird auch der Nachmittag genutzt. Voll berufstätige Eltern jüngerer Kinder wird das freuen.
Bis zum Schuljahr 2026/27 soll die übergangsweise als Gymnasium Bornstedt firmierende Schule die Räume im OSZ nutzen, das ebenfalls bis zu diesem Zeitpunkt in der Innenstadt bestehen bleibt. Erst dann kann das neue Gebäude an der Pappelallee frühestens fertig sein. Sollte es dennoch Probleme beim Bau geben, müsse eventuell eine Zwischenlösung mit Containern gefunden werden, man hoffe jedoch den Zeitplan einhalten zu können, so Bildungsdezernentin Noosha Aubel.
Weitere Infos zum neuen Gymnasium Bornstedt gibt es auch auf der Webseite der Schule www.gymnasium-bornstedt.de.