Noten in Not - Das Mädchenorchester von Auschwitz
Am 27. Januar ist Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. Anlässlich des Gedenktags wird das filmische Hörstück „Fanias Traum“ im evangelischen Gemeindezentrum in der Blankenfelder Dorfstraße 49 gezeigt. Das Stück beginnt um 19.30 Uhr bei freiem Eintritt. Der Film wurde zu großen Teilen in Blankenfelde-Mahlow gedreht.
Ursprünglich sollte es ein Theaterstück am Deutsch-Jüdischen Theater in Berlin über das Mädchenorchester in Auschwitz werden. Aber die Corona-Pandemie hatte eine künstlerische Arbeit über viele Monate hinweg fast unmöglich gemacht. So entstand die Idee zu einer neu ausgerichteten filmischen Auseinandersetzung mit dem historischen Stoff. Das Mädchenorchester wurde 1943 von der SS gegründet, um die Offiziere im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau zu unterhalten und den Marsch der Gefangenen auf dem Weg zur Zwangsarbeit zu begleiten. Die Aufnahme in das Orchester wurde für die Mädchen zu einer Art musikalischen Lebensversicherung, da sie von der Zwangsarbeit und dem Tod in den Gaskammern verschont wurden.
Die französische Sängerin Fania Fénelon ist eine Überlebende des Orchesters. Sie kam 1966 in die DDR und unterrichtete an der Leipziger Theaterhochschule im Fach Chanson. In ihrem Buch „Das Mädchenorchester von Auschwitz“ beschreibt sie vor allem das Verhältnis zwischen der Orchesterleiterin, der Lagerführerin und dem Lagerkommandanten in seiner ganzen menschlichen Widersprüchlichkeit.
Musikalisch begleitet und mit Traumsequenzen als Mittel erzählt das filmische Hörstück, wie Fania Fénelon sich täglich ihren Erinnerungen an das Konzentrationslager, die Mitgefangenen, den Hunger, den Tod und die körperlichen und seelischen Qualen stellt.
Die Veranstaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow, des Deutsch-Jüdischen Theaters, des Vereins KinoKultur Blankenfelde-Mahlow und der Evangelischen Kirchengemeinden Blankenfelde-Jühnsdorf. Als Gast wird Alexandra Frölich, die künstlerische Leiterin des Deutsch-Jüdischen Theaters, anwesend sein.