Sorben/Wenden-Beauftragte stellt Bericht zur Lage des Volkes im Landkreis vo
Der Bericht der Sorben/Wenden-Beauftragten Sabrina Kuschy zeigt das vielfältige sorbische/wendische Leben in Dahme-Spreewald und stellt vor, welche Maßnahmen in den kommenden Jahren im Fokus der Bestrebungen der Kreisverwaltung stehen.
Schwerpunktthemen festgelegt
Zur Förderung der sorbischen/wendischen Sprache und Kultur bekennt sich der Landkreis Dahme-Spreewald zu wichtigen Schwerpunktthemen, angefangen von sorbischer/wendischer Sprache im öffentlichen Raum, Bildungsangeboten, finanzieller Förderung, bis hin zu Vorhaben, die das vielfältige Kulturerbe der Sorben und Wenden zeitgemäß und modern weiterentwickeln sollen.
„Die sorbische/wendische Volksgruppe ist ein unverzichtbarer Akteur in der Politik, in der Kultur, im Bildungs- und Sozialwesen und nicht zu vergessen im Strukturwandelprozess der Lausitz“, sagt Landrat Stephan Loge. In den kommenden zwei Jahren wird seitens der Kreisverwaltung an der weiteren Umsetzung der öffentlichen Zweisprachigkeit gearbeitet. Der Landkreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch außerhalb des angestammten und festgelegten Siedlungsgebiets die niedersorbische Sprache sichtbar an den Verwaltungsobjekten anzubringen, so auch an den Standorten in Königs Wusterhausen und Luckau.
Fördervolumen soll erhöht werden
Mit der Richtlinie zur Förderung des sorbischen/wendischen Volkes hat Dahme-Spreewald als einziger Landkreis in Brandenburg und Sachsen ein finanzielles Unterstützungsangebot zum Schutz und zum Erhalt dieser nationalen Identität und zur Förderung der kulturellen Vielfalt aufgelegt. In Anbetracht der steigenden Tendenz der Antragseingänge soll das jährliche Fördervolumen von derzeit 20.000 Euro mit dem Kreishaushalt 2023/2024 deutlich erhöht werden.
Auch für die kommenden Jahre werden kreative Projektideen zur Stärkung der kulturellen Vielfalt gesucht. Die nächste Antragsfrist für Projekte im Jahr 2023 endet am 31. Oktober 2022. Die Richtlinie zur Förderung sowie die Antragsformulare stehen auf der Internetseite des Landkreises unter www.dahme-spreewald.info/de/Buergerservice/Formulare/346.html (Pfad: Bürgerservice - Formulare - Kultur-, Ausbildungs- und Sportförderung) zur Verfügung.
In der jüngsten Sitzung des Kreistages Dahme-Spreewald stellte die hauptamtliche Beauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Sabrina Kuschy, den Bericht zur Lage des sorbischen/wendischen Volkes vor.
„Ich weiß, dass die speziellen sorbischen/wendischen sprachlichen und kulturellen Akzente einer besonderen Unterstützung bedürfen und möchte sie daher aktiv in den kommenden Jahren fördern und die niedersorbische Sprache und Kultur noch stärker in den öffentlichen Raum transportieren“, sagt Sabrina Kuschy.
Projekte im Jahr 2022
Ab Herbst dieses Jahres können sich Kulturinteressierte auf das Buch "Mehr als eine Tracht… - Sorbisches/wendisches Leben im Landkreis Dahme-Spreewald“ freuen. Auf über 300 Seiten wird erstmalig und vollumfänglich das sorbische/wendische Leben in Dahme-Spreewald dargestellt.
Des Weiteren wird sich der Landkreis an der Umsetzung des länderübergreifenden Gemeinschaftsprojektes „Serbske impresije/Sorbische Impressionen” beteiligen. Dabei handelt es sich um ein kulturtouristisches Vorhaben, welches die niedersorbische und obersorbische Sprache sichtbar und erlebbar machen soll.
Für das Schuljahr 2022/2023 wird der Landkreis den Wettbewerb - “Die Sorben spinnen! Serby pśědu!” für Schulklassen ausloben. Mit dem Projekt sind Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Dahme-Spreewald aufgerufen, selbst zu spinnen und sich Geschichten, Theaterstücke, Spiele oder Lieder auszudenken, die einen regionalen Bezug zur sorbischen/wendischen Geschichte, Sprache und Kultur vorweisen. Sabrina Kuschy blickt optimistisch in die Zukunft des sorbischen/wendischen Volkes: „Mit der sorbischen/wendischen Kultur, Sprache und Tradition besitzen wir einen besonderen Schatz, den es zu bewahren und weiterzuentwickeln gilt. Jedoch bedarf es weiterhin kreativer Ideen, finanzieller Unterstützung und vor allem niedersorbisch sprechender ErzieherInnen und Lehrkräfte, um die sorbische/wendische Kultur und Identität zukunftssicher zu gestalten.“