Zwischenbilanz zum Radverkehrskonzept zeigt Fahrrad nur auf dritten Platz
Der Landkreis Teltow-Fläming berichtete am 10. Juni über die durchgeführte Bürgerumfrage zum künftigen Radverkehrskonzept des Landkreises. Nachdem die erste Auswertung Erkenntnisse über Alter, Geschlecht, Teilnehmeranzahl und andere allgemeine Angaben liefern konnte, ergeben sich aus dem folgenden, noch andauernden Auswertungsprozess, weitere Einblicke in die praktische Welt des Radfahrens im Landkreis. Insgesamt 2.677 Rückläufer der Umfrageteilnehmer waren verwertbar und finden in der Auswertung Berücksichtigung.
Zwischenergebnisse
Die deutliche Mehrheit der Umfrageteilnehmer hat einen Kfz-Führerschein und verfügt über ein Auto, besitzt aber keine Zeitkarte des ÖPNV. In den Haushalten der Umfrageteilnehmer dominiert das klassische Fahrrad. Oft gibt es zwei oder mehr Fahrräder pro Haushalt. Pedelecs und Fahrradanhänger folgen, aber bereits deutlich abgeschlagen. Lasten- oder sonstige Spezialräder sind wenig verbreitet. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer plant keine Neuanschaffungen. Wenn neu gekauft werden soll, dann hauptsächlich Pedelecs, Fahrradanhänger und/oder Lastenfahrräder. Das Interesse an Sharing-Angeboten ist vergleichsweise gering und besteht am ehesten für Autos, Pedelecs und Lastenräder.
Auf die Frage, welches Verkehrsmittel die Umfrageteilnehmer mehrmals täglich benutzen, muss sich das Fahrrad mit dem dritten Platz begnügen. Die Auswertung zeigt, dass aktuell rund doppelt so viele Umfrageteilnehmer zu Fuß oder mit dem Auto/Motorrad, statt mit dem Fahrrad, ihre täglichen Strecken zurücklegen.
Die Nutzung des Umweltverbundes – Bus/Bahn/Fahrrad/Zufußgehen – wird mehrheitlich als Alternative zum Auto bewertet. Die Erwartungen an Radabstellanlagen an Haltestellen des ÖPNV und an Fahrradmitnahmemöglichkeiten im ÖPNV werden allerdings überwiegend nicht erfüllt.
Mit dem Fahrrad werden im Alltag mehrheitlich durchschnittliche Weglängen von bis zu fünf Kilometer zurückgelegt. Bei besseren Bedingungen würden sich viele Umfrageteilnehmer sogar vorstellen können, durchschnittliche Weglängen über zehn Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Besonders wichtig sind den Umfrageteilnehmern dabei getrennte Radverkehrsführungen, direkte Verbindungen, asphaltierte Wege, eine gute Reinigung sowie ein guter Winterdienst der Wege und sichere, kostenlose, witterungsgeschützte Abstellmöglichkeiten an Haltestellen des ÖPNV.
Für den Schulweg wurde das Fahrrad als drittwichtigstes Verkehrsmitteln nach dem ÖPNV und dem Auto benannt. Als Hauptgründe, nicht mit dem Fahrrad zu fahren, werden unsichere und lange Schulwege angeführt. Oft werden Kinder auch mit dem Auto zur Schule gebracht, weil der Weg mit anderen Routen des Alltages der Eltern kombiniert wird, beispielsweise dem Arbeitsweg, oder weil die Fahrzeiten des Schulbusses unpassend sind. Als zumutbare Schulweglängen werden mehrheitlich zwei bis drei Kilometer für Grundschüler beziehungsweise sieben bis zehn Kilometer für Schüler der Sekundarstufe benannt.
Weitere Auswertung
Die Umfrageteilnehmer konnten sich zusätzlich mithilfe von Freitextfragen umfangreich zu weiteren Anforderungen und Wünschen an das Radverkehrskonzept äußern. Die Auswertung der ungefähr 11.700 eingegangenen Freitextantworten erfordert entsprechend einen erhöhten Auswertungsaufwand und ist noch in Bearbeitung. Zu gegebener Zeit sollen auch hierzu Ergebnisse veröffentlicht werden.
Weitere Informationen zur Umfrage zum Radverkehrskonzept gibt es auf www.teltow-flaeming.de/radverkehrskonzept