Einigung zwischen Stiftung, Stadt, Bäderbetrieb und Stadtwerken: Erste Pläne für den Neubau des Stadtbades im Park Babelsberg stehen. Ab 2024 soll das Bad im neuen Look nutzbar sein.
Das "Stadtbad Park Babelsberg" nimmt neue Gestalt an. Am Mittwoch haben Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und Stadtwerke-Geschäftsführerin Sophia Eltrop den aktuellen Planungsstand im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt.
Der Planer für das künftige Strandbadgebäude war unter Beteiligung der Landeshauptstadt, der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten (SPSG), der Bäderlandschaft Potsdam (BLP) und der Stadtwerke als Bauherr im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung ausgewählt worden. Den Zuschlag für die Gebäudeplanung haben Galandi Schirmer Architekten aus Berlin erhalten, die in Potsdam bereits durch zahlreiche Neubauten und Sanierungen von Bestandsgebäuden bekannt geworden sind. Sie konnten mit ihrer Projektskizze überzeugen und die unterschiedlichen Anforderungen aller Beteiligten, unter denen auch der Potsdamer Seesportclub (PSSC) ist, am besten unter zusammen bringen.
Der PSSC wird einen Teil des Gebäudes und des Grundstücks mieten. Das Bestandsgebäude des Vereins wurde bereits 2020 abgerissen. Vorgesehen ist auch wie bisher die Einbeziehung der Wasserwacht mit ihrem Stützpunkt. Der Vorentwurf wird nun mit den Nutzern zusammen weiterbearbeitet bis er die Genehmigungsreife erreicht.
Die Neugestaltung findet im Rahmen eines Flächentauschs mit der Schlösserstiftung statt, mit der die Grundstücksnutzung für das Strandbad langfristig auf eigenen Flächen gesichert wird. Darauf aufbauend sollen der Zustand des Bades und des Parks sowie die Infrastruktur und die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden des Bades verbessert werden. Die geplanten Maßnahmen umfassen neben dem Neubau des Strandbadgebäudes auch die Neugestaltung der Freiflächen. Dabei geht es unter anderem um ökologisch nachhaltige Nachpflanzungen, aber auch um Modellierungen, die gartendenkmalpflegerisch notwendig sind. Zudem sollen die Alt-Bäume aus der Entstehungszeit des vom Gartenkünstler Fürst Pückler geplanten Parks geschützt werden.
Potsdams Oberbürgermeister freute sich, dass nach intensiven Verhandlungen ein Punkt erreicht sei, an dem die Anforderungen aller vier Partner gut berücksichtigt werden konnten. Ab der Freibadsaison 2024 sollen Potsdamerinnen und Potsdamer auch das neue Gebäude des Strandbads am Tiefen See nutzen können. Der Außenbereich des Stadtbads bleibt während der Bauarbeiten wie gewohnt nutzbar.
„Der vorgestellte Arbeitsstand verspricht eine zeitgemäße Architektur und Technikausstattung, so dass nun das vierte unserer Bäder in guter Nachbarschaft zur SPSG und zum PSSC den Potsdamern und Potsdamerinnen für lange Zeit viel Freude bereiten kann“, ist Stadtwerke-Geschäftsführerin Sophia Eltrop überzeugt.
Der vorliegende Wettbewerbsentwurf sei ein guter Schritt auf dem Weg, sowohl den Interessen der Potsdamerinnen und Potsdamer als auch den einzigartigen gartenkünstlerischen Qualitäten des im Unesco-Welterbe gelegenen Parks Babelsberg gerecht zu werden, betont der Generaldirektor der SPSG, Christoph Martin Vogtherr.
Die technischen Anlagen des neuen Gebäudes werden im Rahmen eines Energiekonzepts mit dem Ziel eines möglichst energieautarken, nachhaltigen Einsatzes geplant. Das Gebäude selbst ist als Holzständerbau mit zurückhaltender hölzerner Lamellenfassade angelegt. Es füge sich gut in den Naturraum und das Gartendenkmal Park Babelsberg ein, sind die Beteiligten überzeugt. Nach ersten Überlegungen sollen zwei Gebäudeteile entstehen, die durch einen überdachten Durchgang optisch miteinander verbunden werden.
Neben Galandi Schirmer Architekten als Objektplaner sind die Gneise Planungs- und Beratungsgesellschaft aus Berlin für die Planung der technischen Anlagen und die AG Protzmann + Wegwerth aus Potsdam als Freianlagenplaner am Projekt beteiligt. Das Vergabeverfahren in drei Losen wurde mit der baufachlich prüfenden Stelle, dem Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen, abgestimmt. Es unterliegt zudem den Bedingungen des neuen, von der Potsdamerin Klara Geywitz (SPD) geleiteten Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, das Unterstützung aus dem Förderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" gewährt.