Stadtwerke wollen unter anderem mit Windkraft die Klimaziele erreichen
Bis zu 20 Windkraftanlagen könnten mittelfristig in Potsdam entstehen und die Stadt zusammen mit weiteren Photovoltaikanlagen und Erdwärme unabhängig von fossilen Energieträgern machen. Das sieht zumindest der Plan vor, der am Donnerstag, 7. September, im Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität vorgestellt worden ist. Die Überlegungen stehen noch ganz am Anfang, wie Christiane Preuß, die Geschäftsführerin der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) miteilte. Wichtig sei es dabei, die Öffentlichkeit von Anfang an ins Boot zu holen und sie umfassend und transparent zu informieren, so Eckard Veil, ebenfalls Geschäftsführer der EWP. Möglich gemacht werden die vorgestellten Pläne durch eine neue Bundesgesetzgebung zur Förderung der erneuerbaren Energien, die die Möglichkeiten für den Bau und Betrieb von Windenergieanlagen innerhalb des Potsdamer Stadtgebiets erweitert, wie der Umwelt- und Baubeigeordnete Bernd Rubelt berichtet. „Die Stadt und die EWP haben das zum Anlass genommen, gemeinsam zu prüfen, welche Standorte in Potsdam für die Nutzung durch erneuerbare Energien infrage kommen könnten.“ Sechs potenzielle Flächen für Windräder mit Platz für insgesamt bis zu 20 Anlagen wurden dadurch identifiziert. Fünf Areale liegen im Potsdamer Norden, eine im Süden. Sie sollen nun genauestens auf ihre Eignung untersucht werden.
Die Windräder sind Teil des Plans der Stadtwerke, bis 2045 den größten Teil der in Potsdam benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Neben dem verringerten Ausstoß von Treibhausgasen und einer erhöhten Versorgungssicherheit versprechen sich die Stadtwerke davon auch langfristig stabile Preise für die Bevölkerung.
Riesige Investitionen
Auf die EWP kommen damit in den kommenden Jahren riesige Investitionen zu, die sich laut Geschäftsführerin Christiane Preuß aber langfristig rechnen werden: „Mit jeder Anlage, die wir in Eigenregie betreiben, werden wir unabhängiger von den Energiemärkten und ihren – in jüngster Vergangenheit sehr volatilen – Preisen für Strom und Brennstoffe. Das heißt, langfristig werden alle Potsdamer Verbraucherinnen und Verbraucher durch den Umbau auf die nachhaltige Erzeugung hier vor Ort von stabilen Energiepreisen profitieren."
Wer zum schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien in Potsdam beitragen möchten, soll – so die aktuellen Pläne der EWP-Verantwortlichen – die Möglichkeit erhalten, sich an der Finanzierung der Projekte zu beteiligen. Da derzeit aber noch sehr viele Fragen geklärt und Hürden genommen werden müssen, rechnet die EWP damit, dass eine Windenergieanlage – sollte sie genehmigt werden – frühestens in fünf bis acht Jahren Strom erzeugen könnte.
Vorgestellt werden die Pläne am 22. September bei einer öffentlichen Infoveranstaltung in der Turnhalle der Regenbogenschule in Fahrland. Interessierte können sich auf www.neue-energie-potsdam.de dafür anmelden.