Ungenügendes Baustellenmanagement und Personalmangel als Ursache angegeben
Die geplante Fertigstellung der neuen Sporthalle der Rangsdorfer Oberschule verschiebt sich immer weiter. Nachdem es schon seit Beginn der Arbeiten immer wieder ungeplante Verzögerungen gegeben hatte, ist es laut der Gemeinde zu gravierenden Mängeln bei der Montage von Fertigteilen der Hallendecke gekommen. Sie spricht von einer nicht fachgerechten Montage, deretwegen sich die 14 Meter langen Betonriegel durchbiegen. Daher müsse die bauausführende Firma ein Konzept für die Sanierung der Hallendecke liefern, auf die die Gemeinde derzeit wartet. Auch dafür seien Termine nicht eingehalten worden – nach Darstellung der Gemeinde nicht zum ersten Mal.
Eigentlich hätte demnach aktuell bereits der Innenausbau der Halle erfolgen müssen. „Stattdessen existiert erst der untere Teil des Rohbaus und die Bauarbeiten ruhen“, teilte die Gemeinde mit. Sie beruft sich dabei auf Jens Knispel von der Plafond Gesellschaft für kostenoptimiertes Bauen mbH, der das Bauprojekt begleitet und nicht nur die Verzögerungen moniert, sondern auch Probleme, „die es schon von Beginn an mit der bauausführenden Firma ABIA Hoch- und Tiefbau GmbH gab“, so die Aussage der Gemeinde. Denn schon zu Baubeginn, der für den 13. Juni vorigen Jahres geplant war, gab es erste Verzögerungen. Die lärm- und staubintensiven Abbrucharbeiten sollten in den Sommerferien stattfinden, direkt nach den letzten Prüfungen der Oberschüler. Stattdessen erfolgten die Arbeiten bei laufendem Schulbetrieb und wurden zur Belastungsprobe für Schüler und Lehrpersonal. Dass der Rohbau nicht wie geplant zum Jahresende fertiggestellt war, begründet die Gemeinde mit Verweis auf Knispel mit ungenügendem Baustellenmanagement und mit Personalmangel.
Mögliche Mängel bei Herstellung werden geprüft
Die Fehler bei der Fertigteilmontage erschwerten das Vorhaben zuletzt massiv. Ob bereits Mängel in der Herstellung der Betonteile vorgelegen hätten, werde derzeit geprüft. Nachdem sich die 14 Meter langen Riegel durchbogen, erstattete die Plafond Gesellschaft eine Mängelanzeige und informierte einen Prüfstatiker, der alle Arbeiten in dem Bereich einstellen ließ. In seinen fast 30 Jahren auf dem Bau habe Knispel aber so etwas noch nie erlebt. „Grundlegende Vertragspflichten sind verletzt worden“, wird er von der Gemeinde zitiert.
Problematisch ist, dass die Gemeinde schon Folgeleistungen beauftragt hat. Zahlreiche Firmen warten somit auf ihren Einsatz und können nicht planen, weil unbekannt ist, wann der Rohbau fertiggestellt wird. Dass die Sporthalle im nächsten Schuljahr nutzbar sei, und das nicht nur für Sport sondern auch als Lagerräume und mit einer modernen Schulspeisung – darauf müsse man deutlich länger warten, so die Gemeinde.