Umfrage des ADFC offenbart Probleme in Potsdam / Grüne fordern Konsequenzen
Potsdam hat beim Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) schlechter abgeschnitten als zuvor. Die Gesamtnote lag einer Umfrage aus 2022 zufolge bei rund 3,8. Vergeben wurden von mehr als 1.000 Umfrage-Teilnehmern aus der Stadt Schulnoten von eins bis sechs. Die Landeshauptstadt hat damit beim Fahrradklimatest seit 2014 stetig schlechter abgeschnitten.
Schulnote 5 bei Diebstählen
Als positiv wurden beispielsweise die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit dem Rad (2,3) bewertet sowie das Vorhandensein öffentlicher Fahrräder oder des Fahrradverleihs (2,5). Die Falschparkerkontrolle auf Radwegen hingegen bekam eine 4,6, die Breite der Radwege die Note 4,7. Beim Thema Fahrraddiebstahl schätzten die Teilnehmer die Situation in der Stadt sogar mit einer fünf ein. Im Jahr 2012 hatte dieser Wert noch bei vier gelegen.
Die Potsdamer Bündnisgrünen fordern Konsequenzen aus dem Fahrradklimatest. „Die mangelnde Sicherheit hält viele Menschen davon ab, vom Auto auf das Fahrrad zu wechseln. Eben dies wäre aber wichtig für mehr Klimaschutz, weniger Belastungen durch Autoverkehr in der Stadt und eine Verbesserung der Gesundheit und des Lebensgefühls der Menschen“, teilten sie mit. Zwar räumen sie ein, dass durch die Investitionen der vergangenen Jahre Radwege ausgebaut wurden und sie teilweise in sehr gutem Zustand seien. Doch zu oft würden sie plötzlich enden – und das häufig ausgerechnet an besonders gefährlichen Stellen. Zudem würden die Radwege zu oft durch parkende Autos blockiert. Das stellt nach Ansicht von Jonas Höhne, dem Potsdamer Kreisvorsitzenden, eine Gefahr dar. „Um die Radfahrer:innen zu schützen, braucht es mehr Kontrollen auf Radwegen. Wir fordern deshalb, dass, wie auf unseren Antrag hin bereits in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen, eine Fahrradstaffel beim Ordnungsamt aufgebaut wird.“ Eine solche Staffel könne genannten Verkehrsverstößen schneller nachgehen und damit die Radwege sichern. Um die Gefahr von Abbiegeunfälle zu verringern, brauche es darüber hinaus eine bessere Kennzeichnung der Radwege. „Helfen würden zum Beispiel sichtbare rote Markierungen an gefährlichen Kreuzungsbereichen“, so Höhne.
Sichere Abstellmöglichkeiten
Auch das Thema Fahrraddiebstahl wollen die Grünen angehen. „Wir müssen das Abstellen von Fahrrädern besonders an Bahnhöfen sicherer machen, zum Beispiel durch zusätzliche Fahrradparkhäuser. Außerdem sollte geprüft werden, ob die Polizei noch besser in die Lage versetzt werden kann, Fahrraddiebstähle aufzuklären“, erklärt die Co-Kreisvorsitzende Katharina Erbeldinger.