Bundesminister zu Gast auf 75. Jahrestagung des Deutschen Landkreistags
Es kommt auf die ländlichen Räume an, um die notwendige Transformation für Klimaschutz, Energiewende, Digitalisierung und weniger Flächenverbrauch voranzutreiben. Das betonte der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, am vergangenen Mittwoch.
In seiner Rede sprach Özdemir von den Herausforderungen der Zukunft und wie diese mit Hilfe der einzelnen Landkreise zu bewältigen seien.
„Klar ist: Die Stadt braucht das Land bei der Energieversorgung, aber das Land darf am Ende nicht leer ausgehen.“, so Özdemir. Dabei käme es unter anderem darauf an, dass Kommunen besser an den Erträgen von Windkraft und beispielsweise Freiflächen-Photovoltaikanlagen beteiligt werden und die entsprechenden Standorte selbst bestimmen dürfen.
Mit Blick auf die Energiewende wies Özdemir auch auf die Konkurrenz der Flächennutzung und den Flächenverbrauch hin. Die vorwiegend im ländlichen Räumen liegenden Großflächen seien aber ebenso wichtig zur Ernährungssicherung, wie der Krieg in der Ukraine gezeigt habe.
„Wichtig ist, dass wir klug mit den uns zur Verfügung stehenden Äckern und Feldern umgehen. Dazu müssen die Prioritäten richtig gesetzt werden.“, so der Minister weiter. „Ich baue dabei auf die enge Zusammenarbeit mit den Landkreisen und Gemeinden.“ Nur so gelinge eine kluge Planung vor Ort mit geeigneten rechtlichen Rahmenbedingungen und Unterstützung aus Berlin.
Mit der zur Verfügung stehenden Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) sieht Özdemir noch Optimierungsmöglichkeiten.
Des Weiteren forderte er, auch bei der Förderung der ländlichen Räume müssten künftig Natur-, Umwelt- und Klimaschutz noch stärker mitberücksichtigt werden. Daher würden die Fördermaßnahmen in der GAK stetig aktualisiert und an Krisen angepasst.
Als weiteren Punkt führte der Minister die Digitalisierung auch in ländlichen Regionen als sehr wichtig an. Schnelle Verbindungen und Möglichkeiten des Home-Office seien die entscheidene Zukunftsfrage.
Nach Erwähnung des Für- und Miteinander, das in den Landkreisen sehr wichtig und präsent sei, meinte Cem Özdemir noch abschließend: „Die nächsten Jahrzehnte werden eine Ära des ländlichen Raums sein, wenn wir es gemeinsam richtig anpacken.“ Özdemir setzt auf das große entfaltbare Potential der einzelnen Regionen und sieht in ihnen „Menschen mit Ideen, Gestaltungswillen, Verantwortungsbewusstsein und Innovationsgeist.“