Das Kunstmuseum "Das Minsk" startet mit zwei Ausstellungen.
Am Donnerstag sind die Minskterrassen vor dem blu in Potsdam eröffnet worden. Bei den Terrassen wurde darauf geachtet, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität den neuen Stadtplatz nutzen können. Das rund 6.000 Quadratmeter große Areal am Fuß des Brauhausbergs ist für Besucher ein angemessener Eingang zur Stadt, wie Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erklärte. Zwar habe das Vorhaben wegen der Coronapandemie und der Materialkrise etwas länger gedauert. Dennoch könne der Vorplatz zum neuen Kunstmuseum „Das Minsk“, das am Wochenende eröffnet wird, nach rund einem Jahr Bauzeit genutzt werden. „Ich hoffe, dass jetzt viele Menschen auf den Wiesen Platz nehmen“, sagte Stefanie Plattner von der Hasso Plattner Foundation bei der Eröffnung. Die Rasenflächen sollen nämlich nicht nur Zierde sein, sondern ein Ort, an dem gespielt werden darf.
Am Wochenende öffnet auch „Das Minsk“ seine Türen. Bis zum 15. Januar werden dort zwei Ausstellungen gezeigt, die sich mit Landschaft befassen. „Der Nachbar, der fliegen will“ zeigt Werke von Wolfgang Mattheuer aus der Zeit von 1960 bis 2000. Der 2004 in Leipzig verstorbene Maler, Grafiker, Plastiker und Schriftsteller hielt immer wieder seine unmittelbare Umgebung und den eigenen Garten fest. Seine Landschaftsmalerei ist dadurch auch Zeugnis einer sich immerfort wandelnden Umwelt und Gesellschaft. Die zweite Ausstellung, mit der das Kunsthaus startet, heißt „Potsdamer Schrebergärten“. Die gleichnamige fotografische Serie des Kanadiers Stan Douglas entstand Anfang der 1990er-Jahre. Douglas, der als einer der bedeutendsten Vertreter zeitbasierter Medienkunst gilt, hatte seinerzeit im Rahmen eines einjährigen Aufenthalts mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) nicht nur Berlin, sondern auch Sacrow, die Gegend um Sanssouci und die Siedlung am Schlaatz dokumentarisch festgehalten. Es sind Momente des Übergangs, die er mit seinen Fotos eingefangen hat: eine verlassene Datscha, längst verschwundene Gärten oder ein Trabant, der vor einer Kleingartenanlage geparkt ist. In der Ausstellung wird zudem der Film „Der Sandmann“ von 1995 gezeigt, den Douglas in den ehemaligen DEFA-Studios in Babelsberg aufgenommen hat. Für das Eröffnungswochenende sind die Karten bereits ausgebucht.
Neben den Ausstellungen gibt es im Haus bis zum 16. Oktober auch Führungen, für die neben dem regulären Eintritt keine weiteren Kosten anfallen. Die Führungen finden in deutscher Sprache bis zu dem Datum immer donnerstags und freitags um 11 Uhr, sonnabends um 12 Uhr und sonntags um 14 Uhr statt. Die Reservierung einer Führung ist nur vor Ort möglich. Führungen in englischer Sprache sowie Architekturführungen gibt es ebenfalls. Das Hausticket im Kunsthaus kostet zehn, ermäßigt acht Euro. Kostenlosen Eintritt gibt es bei Vorlage eines entsprechenden Nachweises für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Schüler über 18 Jahre, Empfänger von Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Grundsicherung sowie die Begleitung von Menschen mit Behinderung, sofern das mit B im Behindertenausweis bestätigt ist. Wegen der begrenzten Besucheranzahl müssen die kostenfreien Zeitfenstertickets vorher gebucht werden. Weitere Informationen gibt es auf dasminsk.de.