Ehrung beim Neujahrsempfang in Luckenwalde
Anlässlich des Neujahrsempfangs des Landkreises Teltow-Fläming wurden am 13. Januar engagierte Kunst- und Kulturschaffende mit dem Teltow-Fläming-Preis 2023 ausgezeichnet. Damit wurde die Rolle von Kultur und Kunst im Landkreis gewürdigt, „zeugen sie doch von gesellschaftlicher Stabilität, Kraft und Reife einer Region und machen damit auch ihre Zukunftsfähigkeit aus“, so die Landrätin Kornelia Wehlan in ihrer Ansprache. Kreistagsvorsitzender Danny Eichelbaum betonte unter anderem die friedensstiftende Bedeutung von Kunst und Kultur als „Bestandteil einer auf Zukunft ausgerichteten Kommunalpolitik“ und die Tatsache, dass sie „Einsicht in Toleranz und Respekt verlangen.“ Beide dankten den Kunst- und Kulturschaffenden dafür, dass sie auch während der Corona-Pandemie langen Atem bewiesen und durchgehalten haben. Diese Zeit habe schmerzlich gezeigt, wie sehr Kultur und Kunst fehlen können.
Kreistagsvorsitzender Danny Eichelbaum bilanzierte die wirtschaftlichen Erfolge, auf die der Landkreis trotz aller Probleme in den vergangenen Jahren verweisen konnte. „Diese überaus positive Entwicklung macht mich stolz und zeigt sehr deutlich, mit wie viel Tatkraft, Ideenreichtum, Offenheit gegenüber Neuem und Unternehmergeist die Menschen in unserer Region zur Entwicklung unseres lebens- und liebenswerten Landkreises beitragen.“ Ganz ähnlich sieht es Landrätin Kornelia Wehlan, die sich für das Jubiläumsjahr des Landkreises vor allem eines wünscht: dass man sich auf der kommunalen Ebene die Kultur des Umgangs miteinander bewahrt. „Dazu gehört, Sachverhalte auf den Tisch zu legen und über Parteigrenzen hinweg lösungsorientiert zu diskutieren.“ In diesem Prozess müsse man andere Meinungen und auch sich selbst aushalten. „Letztendlich geht es nicht um Interessen von Parteien, sondern um die der Menschen hier vor Ort. Dafür ziehen im Landkreis Politik, Verwaltung und Bürgerschaft an einem Strang. Das ist unser Erfolgsrezept.“
Künstlerpaar prägt die Region
Unter den Preisträger sind Christa und Peter Panzner aus Oehna. Das diplomierte Künstlerpaar prägt mit ihrem künstlerischen Schaffen die Region nachhaltig und intensiv – und das seit mehr als 30 Jahren. Mit eigenen anspruchsvollen Werken, aber auch mit Projekten, Kursen und immer wieder neuen Ideen bereichern sie das kulturelle Leben im Landkreis. Vor allem die Arbeit mit jungen Menschen liegt ihnen am Herzen. Gemeinsam organisieren sie Aktivitäten in den Schulen der Region, Kunstkurse auf dem Land und forcierten ihr professionelles Wirken in der Stadt. Und dabei gehen Kunst und Umweltschutz stets Hand in Hand. Dank ihrer Arbeit entstanden bleibende Kunstwerke für das Kulturzentrum ihrer Heimatgemeinde. Das Zentrum war es auch, welches das Paar für die Ehrung vorgeschlagen hat.
Klassmo füllt Luckenwalde mit Leben
Zudem wurden Hilde Steinfurth und Thomas Grieser (Klassmo) aus Luckenwalde ausgezeichnet. Energie, die niemals ausgeht und Kreativität, die ständig nachwächst – das sind die Markenzeichen eines Paares, das sich seit einigen Jahren um die Kultur- und Kunstszene im Landkreis verdient macht. Und das auf vielfältigste Art und Weise: Sie haben ein soziokulturelles Zentrum in der Kreisstadt etabliert. Dort kann sich das Publikum an Darbietungen auf dem Niveau großer Konzerthäuser erfreuen und finden Kulturschaffende der Region eine Bühne. Sie sind die Initiatoren eines internationalen Fahrradfilmfestivals, bei dem Kurzfilme um und über das Radfahren auf lokale und überregionale Künstler, Sportvereine und Fahrradreisende treffen. Und sie sind im Vorstand des „Haus der Kultur der Welten – Fläming e. V.“ aktiv. Unter dessen Dach organisierten die zu Ehrenden kulturelle Großevents, die die Kreisstadt in einem neuen, innovativ-künstlerischen Licht erstrahlen ließen. Nicht zuletzt haben sie dafür gesorgt, dass während der Corona-Krise die Innenstadt mit Livemusik, Theater, Straßenaktionen, Ausstellungen und soziokulturellen Projekten belebt wurde.
Dem Austausch eine Bühne geben
Zeitzeugen eine Bühne geben, Geschichten der Region aufspüren und für nachfolgende Generationen bewahren – das sind die Hauptthemenfelder des VorOrtung e. V. aus Ludwigsfelde. Der Verein konzipiert generationsübergreifende und interkulturelle Projekte und setzt diese um. Hier treffen sich Menschen unterschiedlichen Alters aus völlig verschiedenen Bereichen der Gesellschaft. Das Publikum einbeziehen und zum Teil der Aufführungen werden lassen, ist Teil ihres Konzepts. So trifft man auf neue Erfahrungen und Meinungen und ist eingeladen, andere Perspektiven wahrzunehmen. Angesichts der immer kompromissloser werdenden Debattenkultur ist das durchaus etwas Besonderes – nicht nur im Kulturbereich. Die Pandemie traf den Verein wie viele andere Akteure des Kulturbereichs hart. Dennoch fanden die Mitglieder neue Wege. So formten sie Theaterstücke zu Hörerlebenissen um, veranstalteten sie als interaktives Open-Air-Fest oder boten die Dokumentation über den Alltag von Alteingesessenen und Zugezogenen als Stream an.
Ein Preis der Bürgerschaft
Die Teltow-Fläming-Preise werden jährlich vergeben. Grundlage dafür ist die Richtlinie zur Ehrung mit dem Teltow-Fläming-Preis. Alle Einwohner des Landkreises können dafür Vorschläge unterbreiten.