Potsdams Stadtfraktion der Grünen kritisiert die Entscheidung.
Das Kiezbad „Am Stern“ soll schnellstmöglich wieder geöffnet werden. Das ist im Potsdamer Hauptausschuss am 14. September beschlossen worden. CDU, Linke, Bürgerbündnis und Die Andere hatten dafür gestimmt. SPD und Bündnis 90/Grüne hingegen hatten die Position der Verwaltung unterstützt, die eine Verschiebung der Eröffnung bis Februar 2023 beinhaltete.
Das Kiezbad, das jährlich weit mehr als 100.000 Nutzer hat, war Mitte August geschlossen worden, um Energie-Einsparmaßnahmen im Bäderbereich vornehmen. Die Einrichtung hat im Jahresschnitt einen Fernwärmeverbrauch von 800.000 Kilowattstunden und einen Stromverbrauch von 420.000 Kilowattstunden, wie die Stadt Potsdam auf ihrer Webseite mitteilt. Nach einer umfangreichen Sanierung war das Bad erst im Februar 2022 wieder geöffnet worden. Das war auch einer der Kritikpunkte an der Schließung. Im CDU-Antrag zu schnellstmöglichen Wiederöffnung wird die Entscheidung von Mitte August zudem als „reiner Aktionismus“ bezeichnet, der vor allem auf Kosten der Bewohner im Südosten Potsdams geht.
Nun warnen die Fraktionsvorsitzenden der bündnisgrünen Stadtfraktion, Saskia Hüneke und Gert Zöller, sowie der energiepolitische Sprecher der Fraktion, Andreas Walter, vor den Folgen der Wiedereröffnung. „Wir sind sicher: Die Fehlentscheidung vom Mittwoch wird die Stadt wieder einholen“, teilten sie am Tag nach der Sitzung mit. „Die Beschlussmehrheit hat hier so gehandelt, als ob es keinen russischen Angriffskrieg, keine Energiekrise und keine drohende Gasmangellage gäbe. So bitter es ist: Es müssen jetzt dringend Einsparungen vor allem in energieintensiven Bereichen erfolgen.“