Die Tagespflege der Johanniter unterstützt Gäste und pflegende Angehörige
Schon seit Dezember 2021 bietet die Tagespflege im Johanniter-Quartier in Michendorf ein umfangreiches Betreuungsangebot. Doch was sich dahinter verbirgt, ist gar nicht allen klar, berichtet Juliane Wunderlich, die Leiterin der Einrichtung. „Viele denken vor allem an Pflege“, sagt sie. Und natürlich ist auch das ein Teil der Arbeit, die das geschulte Team vor Ort leistet und zu dem zu jeder Zeit eine Pflegefachkraft gehört. Eigentlich geht es aber in der Tagespflege um Betreuung, die einerseits pflegenden Angehörigen etwas Freizeit verschafft, andererseits Senioren davor bewahrt, zu vereinsamen.
Denn das ist es, was die Gäste in der Tagespflege erhalten: soziale Kontakte und die Chance, weiter am Leben teilzunehmen – selbst, wenn sie an Demenz oder anderen Krankheiten leiden. Täglich gibt es wechselnde Beschäftigungen, vom gemeinsamen Kuchenbacken bis hin zu kognitiven Übungen, einer Vorlesestunde, Spaziergängen und Treffen mit Besuchshunden. Monatliche Highlights kommen hinzu: etwa ein Besuch auf dem Spargelhof in Klaistow, ein Oktoberfest oder Fasching. Eine Kunsttherapeutin ist ebenfalls regelmäßig zu Gast und arbeitet mit den Besuchern des Hauses. All das sind aber nur Angebote und kein Pflichtprogramm. Es gebe durchaus auch Gäste, die lieber zu zweit Halma spielen, als sich an den Angeboten zu beteiligen, berichtet Wunderlich. „Das bleibt jedem selbst überlassen.“
Unverbindlicher Probetag
Bis zu 17 Gäste können in der Tagespflege in Michendorf gleichzeitig betreut werden. Geöffnet ist die Einrichtung an fünf Tagen pro Woche von 8 bis 16 Uhr. Ein Fahrservice für die Gäste gehört dazu und deckt ein sehr großes Einzugsgebiet ab. Nicht nur aus Michendorf, sondern auch aus Beelitz und sogar aus Hermannswerder in Potsdam können Gäste abgeholt werden. Der Service ist im Preis mit inbegriffen, genau wie vier abwechslungsreiche Mahlzeiten am Tag. Die Gesamtkosten werden je nach Pflegegrad und Häufigkeit der Besuche in der Tagespflege von der Pflegekasse übernommen. Was darüber hinausgeht, muss selbst getragen werden. Wie viel das im Einzelfall ist, lasse sich nicht pauschal sagen, so Wunderlich. Beim Ausfüllen des Antrags an die Pflegekasse sind die Mitarbeiter der Tagespflege aber gern behilflich. Und bei einem kostenlosen und unverbindlichen Probetag kann jeder für sich herausfinden, ob das Angebot passt.
Am Anfang steht ein Erstgespräch, oft mit den pflegenden Angehörigen und den künftigen Gästen zusammen. Viele von ihnen sind Demenzkranke, berichtet Leiterin Wunderlich. Auf die besonderen Anforderungen, die diese Krankheit mit sich bringt, ist die Einrichtung eingestellt. Die Gäste erhalten einen kleinen Knopf, der beispielsweise wie eine Armbanduhr getragen werden kann. Sobald sie das Gelände verlassen wollen, wird das Personal sofort darüber informiert und kann schnell reagieren. Was die Tagespflege in Michendorf von anderen unterscheidet, ist die Einbindung ins Johanniter-Quartier, zu dem auch eine Kita gehört. Der generationenübergreifende Gedanke beschränkt sich nicht auf räumliche Nähe. Besuche der Kitakinder, die für die Gäste der Tagespflege singen, sind keine Ausnahme. Und auch am Spaziergang der Kinder in den nahe gelegenen Wald, der immer dienstags ansteht, können sich alle beteiligen, die noch gut zu Fuß sind, betont Juliane Wunderlich. Und sollte es doch einmal alles zu viel werden, stehen Ruhebetten und Ruhesessel für die Gäste zur Verfügung, auch für die tägliche Mittagsruhe.
Wer einen Probetag für sich oder einen Angehörigen vereinbaren möchte, kann sich an die Tagespflege im Wieselweg 5 wenden unter 033205 608120. Weitere Information gibt es im Internet auf www.johanniter.de/rv-pmf/tagespflege.