Kaltwasseraquarium im Naturkundemuseum wird in zwei Schritten wieder eröffnet
20.632 Gäste besuchten im vorigen Jahr das Naturkundemuseum in Potsdam. Auch wenn damit noch nicht wieder das Niveau der Vor-Pandemie-Jahre erreicht wird, ist Dr. Jobst Pfaender, der Direktor des Museum, zufrieden. „Nach zwei Corona- Jahren merken wir, dass die Museumsbesuche wieder zunehmen“, so sein Resümee bei der Vorstellung der Pläne für dieses Jahr. Was die Besucherzahlen angeht, peilt er wieder die Marke von 25.000 an. Nach rund 14.000 Besuchern im Jahr 2020 und nur knapp 9.400 im zweiten Coronajahr wäre das eine deutliche Steigerung. „Die Monate Januar und Februar starteten vielversprechend mit fast 7.000 Gästen“, so Pfaender.
2022 waren laut Pfaender knapp die Hälfte der Museumsgäste Erwachsene. Kinder bis fünf Jahre machten rund ein Fünftel aller Besucher aus. Kinder von sechs bis zwölf Jahren einen 31-prozentigen Anteil hatten. Ihnen allen wurden 275 Veranstaltungen im Freizeitbereich für Familien, Kinder, Jugendliche und Erwachsene geboten: „Neben inzwischen etablierten Formaten wie Taschenlampenführungen, Führungen für Eltern mit Babys, der Grünen Stunde für Erwachsene oder Kunstkursen in Kooperation mit der VHS, wurden auch 134 Kindergeburtstage durchgeführt – ein neuer Rekord“, so Pfaender. Auch neue barrierefreie Führungen kamen hinzu, und die Familienführung „Tierische Stars“ wird nun in Gebärdensprache angeboten. Darüber hinaus gibt es barrierefreie Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Demenz sowie Pflegebedürftige. Und für blinde und seheingeschränkte Menschen gibt es sowohl feste Termine als auch Gruppenführungen. Aktuell läuft im Haus noch die MItte Oktober eröffnete Sonderausstellung „SUS – Mensch verändert Schwein“ – eine Leihgabe des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie ist noch bis 27. August zu sehen. Vor den Schweinen lief bis 2. Oktober die Mitmachausstellung „Mensch Biene!“, in der Museumsgäste den Alltag eines Bienenvolkes entdecken konnten – was besonders von Familien gut angenommen wurde.
Aquarium öffnet nach mehr als zwei Jahren wieder
Eines der größten Highlights fürs Museum ist die schrittweise Wiedereröffnung des Kaltwasseraquariums. Wegen dringender Baumaßnahmen war es im November 2020 kurzfristig geschlossen worden. „Die Umbauten sind nun größtenteils abgeschlossen, sodass wir im Juni 2022 den ersten sanierten Raum des Aquariums öffnen können“. so Pfaender. Am 16. November soll der zweite Teil folgen – zeitgleich mit der Fotoausstellung „Geheimnisvolle Unterwasserwelt“, in der im Treppenhaus Aufnahmen von Mario Merkel präsentiert werden.
Zufrieden ist der Direktor auch damit, dass das Museum auch als außerschulischer Lernort eine wichtige Rolle gespielt hat. Rund 2.900 Schüler hatten das Haus besucht. 60 Prozent davon waren Erst-bis Drittklässler. Die Klassenstufen 4 bis 7 machten 35 Prozent aus. Bei der Sonderausstellung „Mensch Biene!“ gab es zwei neue Führungsformate, die von 618 Kindern und Jugendlichen wahrgenommen wurden. Ohne Führung nutzten laut Pfaender mehr als 60 Einrichtungen mit 755 Kindern und 203 Jugendlichen das Angebot des kostenfreien Eintritts. Hinzu kamen 1.050 Kitakinder, die das Museum besucht hatten.
Auch für den Bestand an Exponaten war das vorige Jahr ein wichtiges. Schließlich wurden zwei große Sammlungen übernommen: eine jagdlich ausgerichtete aus Hohenbocka im Landkreis Oberspreewald-Lausitz, die knapp 240 Präparate meist einheimischer Tiere umfasst und eine Sammlung vom Städtischen Gymnasium Riesa in Sachsen. Sie besteht aus etwa 150 Objekten, darunter Vogel-Standpräparate, Insektenkästen und Entwicklungsstadien.