Wegbereiter für Gärten und Gartenkultur gewürdigt
Im Rahmen einer Festveranstaltung in Beelitz wurden zwei Gartenschau-Macher, der einstige Ministerpräsident Matthias Platzeck sowie der Abteilungsleiter im Ruhestand Klaus Eichler im Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg, für ihr Engagement für Gartenschauen im Land Brandenburg mit Lenné-Medaillen geehrt.
Was kann einen schöneren Rahmen für ein solches Ereignis geben als eine Landesgartenschau, die in diesem Jahr in der Spargelstadt stattfindet. Schließlich sind beide Medaillen-Träger maßgeblich daran beteiligt, dass die Landesgartenschauen für Brandenburg Kernstücke und Schaufenster der gärtnerischen Entwicklung und zugleich Leistungsschau der Gartenkunst geworden sind.
Die Medaillen wurden durch die Lenné-Akademie in Anwesenheit von Thomas Lenné, einem Vertreter aus der Lenné-Familie, übergeben. Die Akademie ist ein Freundeskreis, der das einmalige ,,grüne Gedankengut“ von Peter Joseph Lenné weiterträgt, pflegt und bewahrt unter den Herausforderungen der heutigen Zeit und dies seit nunmehr 25 Jahren. Gartenkultur, Bildung und Wissenschaft, Ökologie durch Ökonomie, Gemeinwohl und Grünwohl stehen auf der Agenda.
In seiner Laudatio würdigte Professor Dr. Klaus Neumann, Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V., den Einsatz der beiden Ausgezeichneten für die Region und insbesondere für die Gartenschauen. Inzwischen prägen zehn Gartenschauen – sieben Landesgartenschauen und drei Bundesgartenschauen – das Land Brandenburg. Dr. Dietlind Tiemann, einst Oberbürgermeisterin von Brandenburg an der Havel berichtete in ihrem Grußwort über ihre Erfahrungen mit der Vorbereitung und Durchführung der Bundesgartenschau 2015 in der Havelregion.
Erstmalig verlieh die Lenné-Akademie den Innovationspreis 2022 an die Energiewert Cloppenburg GmbH für die Entwicklung eines Herstellungsverfahrens torffreier ökologischer Substrate für Gartenbau und Landwirtschaft, welches auf der Verarbeitung fermentierter organischer Stoffe unter Beimischung von Mineralstoffen, Pflanzenkohle, Mikroorganismen und Mykorrhizapilzen basiert.
Sie besitzen eine hohe Nährstoff- und Wasserspeicherungskapazität und führen zu einer signifikanten Erhöhung des Humusgehaltes des Bodens. Damit werden den Pflanzen Nährstoffe zugeführt ohne Einsatz chemischer Düngemittel. Gleichzeitig können große Mengen CO2 dauerhaft im Boden gespeichert werden. Agrarflächen werden damit zu CO2-Senken, was in Zukunft eine große Bedeutung für den Handel mit CO2-Zertifikaten haben wird.
Anschließend wurde eine Traubeneiche (Quercus petrea) auf der Liegewiese der Landesgartenschau Beelitz gepflanzt. Diese Baumart wurde von Peter Josef Lenné oft in den von ihm entworfenen Parks verwendet. Im Berliner Tiergarten findet sich noch ein originales Exemplar aus dieser Zeit.