Landkreis Teltow-Fläming ehrt Engagement für Denkmalpflege
Desweiteren wurde die Kirchengemeinde und der Förderverein der Kirche Waltersdorf für ihre aktive Öffentlichkeitsarbeit und ihren Einsatz zur Rettung der Dorfkirche mit dem Preis ausgezeichnet. Spendensammlungen, Konzerte, Führungen, Teilnahme am Orgelsommer – Damit machen Kirchengemeinde und Förderverein seit gut 15 Jahren auf ein Kleinod aufmerksam, dessen wahre Schönheit man von außen kaum vermuten mag. Ein schlichter rechteckiger Feldsteinbau – so schlicht die Gestalt, so atemberaubend das Innere. Dort beeindrucken das fast vollständig erhaltene barocke Inventar sowie ein prächtiges Deckengemälde aus dem Werk des Malers Malte Michael Adolph Siebenhaar. Unter der aufwändig gestalteten Decke ergänzen die Patronatsloge, die Emporen, der Altar, die Kanzel und auch der historische Taufengel, der Fußboden und das Gestühl den feierlichen Kirchenraum.
Kirchengemeinde und Förderverein gelang es, das stark geschädigte Gotteshaus zu bewahren und dabei nicht nur den Eigenanteil für die Fördermittel einzuwerben. Hier ist vor allem der Kirchenälteste Hans-Dieter Hannemann zu nennen, der vor Ort immer und für alle zur Verfügung stand. Sein Anteil an der Rettung des Gotteshauses ist erheblich. Er und der ehemalige Pfarrer Wolfgang Scholz bildeten mit ihrer perfekten Zusammenarbeit das „Dream-Team“ von Waltersdorf.
Die Kirche im Dorfe lassen – darum ging es, als im Jahr 2007 insgesamt 23 Menschen einen Verein gründeten. Er hatte nur ein Ziel: Das einzige Wahrzeichen von Heinsdorf als „steinerne Urkunde“ für die Ortsgründung nachfolgenden Generationen zu erhalten.
Das war alles andere als einfach, denn die Kirche war bereits 1970 aufgrund ihres baulich schlechten Zustandes abgetragen worden, da kein Geld für ihre Erhaltung bereitstand. Der Rest des Kirchenschiffs wurde im Inneren mit Schutt und Erde aufgefüllt, der Turm um acht Meter reduziert. 1995 musste er schließlich wegen Baufälligkeit gesperrt werden.
Die Vereinstätigkeit ist ein Spiegel des Bedeutungswandels historischer Bauten in der Gesellschaft: In den 1970er-Jahren regierte der Materialmangel; der Wert von Denkmalen wurde insbesondere unter ideologischen Gesichtspunkten bemessen. In den 2000er-Jahren wurden viele Vereine zur Rettung von Denkmalen gegründet. Der Heinsdorfer war einer der ersten im Landkreis, denen dann sehr viele folgten.
Das Ergebnis ist beachtlich: Der Verein hat dafür gesorgt, dass in den vergangenen Jahren der Turm gesichert, das Schiff in der bestehenden Höhe konserviert und mit einer modernen Konstruktion überdacht wurde. So lässt sich das Innere nutzen. Außerdem wurden regelmäßige Pflegemaßnahmen durchgeführt.
Warum gibt es den Denkmalpflegepreis?
Der Landkreis möchte damit das Engagement im Dienst des Allgemeinwohls würdigen. Das betrifft nicht nur die ehrenamtliche Tätigkeit. Auch der Einsatz von Bauherrschaften für Denkmale über die gesetzlichen Forderungen hinaus soll entsprechend Anerkennung und nicht zuletzt Nachahmung finden. Die preisgekrönten Denkmäler spiegeln die Vielfalt der historischen Zeugnisse wider. Sie vermitteln uns heute lebhafte Eindrücke von dem Leben unserer Vorfahren in der Region: Wohnhäuser, Kirchen, Mühlen, Industriebauten oder Militärdenkmale; ländliche Wirtschaftsbauten oder Fabrikantenvillen, aber auch Bodendenkmale aus allen Epochen seit der Jungsteinzeit gehören dazu.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter https://www.teltow-flaeming.de/denkmalpflegepreis.