Am Wochenende: Die Böhmischen Tage mit neuen Veranstaltungsformaten
Ein Gärtnermarkt, eine Galerie unter Bäumen und offene Höfe: Die Böhmischen Tage in Babelsberg am 11. und 12. Juni bieten eine Reihe von Veranstaltungen, die zum Entdecken und Verweilen einladen. In früheren Jahren konzentrierte sich das Fest auf den Weberplatz und einige wenige andere Orte. 2020 musste es pandemiebedingt ganz ausfallen. 2021 legten die Veranstalter, die Aktionsgemeinschaft Babelsberg ein dezentrales Konzept vor, um das Fest zu entzerren. Das wird nun weitergeführt und ausgebaut.
So werden den Besuchern an den zwei Tagen unter dem Motto „Junges Grün & Bunte Vielfalt“ an 20 Orten in Babelsberg 30 Veranstaltungen geboten. Der Eintritt ist frei.
Blumen, Kräuter und Blütenbilder
Neu ist der Gärtnermarkt, bei dem am Sonntag von 10 bis 18 Uhr auf dem Weberplatz Gärtnereien, Imker und Baumschulen ihre Produkte anbieten. Neben den Blumen- und Kräuterständen wird auch Kunsthandwerk verkauft werden. Es gibt unter anderem einen Vortrag über Pflanzenheilkunde, das Hans Otto Theater führt Lieder und Szenen unter dem Titel „Grüner Wandel(n)“ auf.
Am Samstag findet das Musik- und Kulturprogramm vor allem auf der Hofbühne des AWO Kulturhauses statt. Dort ist nach Kindertheater, Jazz und böhmischen Tänzen am Abend ein Tanzfest mit Salsa und Tango statt.
Neue Gedenktafel und ein Konzert
In der Karl-Liebknecht-Straße 15 in Babelsberg wird zudem eine Gedenktafel enthüllt. Die Tafel erinnert an Franz Benda, den böhmischen Musiker und Komponisten, der als erster Violinist von König Friedrich II. eingestellt wurde. Er wirkte in Berlin und Potsdam und erwarb im heutigen Babelsberg mehrere Häuser für seine Familie.
Die Tafel enthüllt um 14 Uhr Dr. Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin für Kultur und Museum, zusammen mit Veronika Karasová, I. Botschaftssekretärin Botschaft der Tschechischen Republik in Berlin und mit Vertretern der Benda-Gesellschaft, die die Tafel initiiert haben.
Um 14.30 Uhr findet in der Friedrichskirche auf dem Weberplatz dann ein Konzert zur Erinnerung an Franz Benda statt. Das Konzert gestalten Schüler der Musikschulen aus Potsdam und Benátky, der böhmischen Heimatstadt Franz Bendas. Es wird Musik von Franz, Anton und Friedrich Benda sowie anderen böhmischen und deutschen Komponisten ihrer Zeit gespielt. Der Musikwissenschaftler Professor Jürgen Rasinski umreißt vor Konzertbeginn in kurzen Worten die Lebensleistung und das Wirken Franz Bendas.
„Mit diesem Konzert wird an einen in Potsdam tätigen Musiker des 18. Jahrhunderts erinnert“, so die Direktorin der Musikschule, Heike Lupuleak. „Zugleich bildet es den Auftakt für eine ganze Konzertreihe zum 70-jährigen Jubiläum der Städtischen Musikschule Potsdam ‚Johann Sebastian Bach‘, die viele Jahre den Namen ‚Gebrüder Benda‘ trug“.
Sport, Puppentheater und Kino
Zahlreiche Orte in Babelsberg öffnen mit einem eigenen Programm ihre Türen für Publikum. Der SV Babelsberg feiert auf dem Sportplatz Sandscholle am Samstag ein Fest für Solidarität mit Hüpfburg, Streetsoccer, Musik und einer Talkrunde mit dem ehemaligen Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs und dem Unternehmer Christoph Miethke. In der Weberstube gibt es Führungen und Puppentheater und das Thalia Kino zeigt Filme zu Naturthemen. Auch Kirchen, Gärten und Ateliers sind geöffnet.
Zusätzlich bietet die Geschichtswerkstatt „Rotes Nowawes“ mehrere außergewöhnliche Stadtführungen an. Am Samstag dreht sich ein Spaziergang mit dem Thema „Mineralwasser – Seidenstrümpfe – Schallplatte“ um vergessene Gewerbe im Stadtteil. Am Sonntag können bei einer Radführung mit dem Titel „Uff ‘ne Molle und een Korn“ die Arbeiterkneipen im alten Nowawes besucht werden.
Die Böhmischen Tage in Babelsberg sind ein Projekt der Aktionsgemeinschaft Babelsberg e.V. in Kooperation mit dem AWO Kulturhaus Babelsberg. Detaillierte Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.babelsberg-potsdam.de.