Extra-Lohn-Schub soll ihnen helfen / Gewerkschaft NGG will mit extremer Lohn-Forderung „10 plus X Prozent“ ins Krisen-Jahr 2023 starten
Sie müssten sowieso schon jeden Cent zweimal umdrehen, aber explodierende Lebenshaltungskosten brächten sie jetzt endgültig ans Limit: Im Landkreis Dahme-Spreewald arbeiten rund 12.700 Menschen zum Niedriglohn. Und das, obwohl sie einen Vollzeitjob haben. Dies geht aus einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervor. Danach liegen 31 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten im Landkreis Dahme-Spreewald beim Einkommen unter der amtlichen Niedriglohnschwelle von derzeit 2.344 Euro brutto im Monat.
„In Restaurants, Hotels, Bäckereien und Metzgereien arbeiten besonders viele Menschen zu Mini-Löhnen. Die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel treffen sie mit voller Wucht“, sagt Sebastian Riesner. Für den Geschäftsführer der NGG-Region Berlin-Brandenburg ist es deshalb jetzt nötig, „Lohn-Täler anzuheben“. Ziel sei es, möglichst viele Beschäftigte im Landkreis Dahme-Spreewald von einem „kräftigen Lohn-Plus“ profitieren zu lassen. „Wenn das neue Jahr eine ‚Lohn-/ Headline‘ hat, dann: ‚10 Prozent plus X‘“, so Riesner.
Die NGG habe sich deshalb für 2023 vorgenommen, eine kräftige und dauerhafte Erhöhung der Löhne durchzusetzen – bei Tarifverhandlungen für ganze Branchen genauso wie bei Haustarifverträgen mit einzelnen Betrieben. „Denn die Verbraucherpreise werden oben bleiben. Ziel ist es deshalb, die Einstiegslöhne auf mindestens 13 Euro pro Stunde anzuheben“, macht NGG-Geschäftsführer Sebastian Riesner klar.